Kammermusikfest Darmstadt
Das NEULAND – Kammermusikfest Darmstadt ist ein Kammermusikfestival, das ab 2025 jedes Jahr jedes Jahr im Frühjahr stattfinden und qualitativ hochwertigste Kammermusik nach Darmstadt bringen soll. Die Idee dafür beruht auf der Tatsache, dass Darmstadt exquisite Veranstaltungsräume hat, diese aber nur selten für Kammermusikkonzerte genutzt werden – ein mehrtägiges Kammermusikfest gibt es überhaupt nicht. Vielmehr fahren musikinteressierte Darmstädter häufig nach Frankfurt in die Alte Oper oder zum Rheingau Musik Festival, um Weltstars der Klassik in Recitals oder kleiner besetzten Konzerten zu erleben.

Isang Enders

Simon Höfele
Isang Enders, Cellist aus Darmstadt, der weltweit auftritt und sich besonders als Kammermusiker u.a. im Sitkovetsky Trio einen Namen gemacht hat, möchte dies ändern und gemeinsam mit Kollegen an fünf Abenden hintereinander Kammermusik nach Darmstadt bringen. Eingeladen hat er neben seinen Trio-Kollegen gut ein Dutzend international bekannter Musiker – unter anderem auch den ebenfalls aus Darmstadt stammenden Simon Höfele, einer der führenden Trompeter seiner Generation. Beiden ist es ein Anliegen, die Kulturlandschaft ihrer Heimatstadt um einen mehrtägigen musikalischen Höhepunkt zu erweitern. Dabei reisen die Künstler nicht nur für ein Konzert mit einem bereits einstudierten Programm an- und wieder ab, sondern werden die Werke gemeinsam in Darmstadt proben, um sie dann in den insgesamt acht Konzerten zu präsentieren.
Historisches Vorbild
Vorbild für das neu gegründete Kammermusikfest Darmstadt sind drei dreitägige Konzertreihen gleichen Namens, die von 1908 bis 1910 in Darmstadt veranstaltet wurden. Diese fanden unter „Allerhöchstem Protektorate Sr. Kgl. Hoheit des Grossherzogs von Hessen und bei Rhein“ im „grossen Festsaale des Städtischen Saalbaues“ statt. Auch beim NEULAND – Kammermusikfest Darmstadt werden die Konzerte wie Anfang des 20. Jahrhunderts an mehreren Tagen bzw. Abenden hintereinander stattfinden und Werke verschiedener Gattungen bzw. Besetzungen und Epochen berücksichtigen. Eine Besonderheit der frühen Kammermusikfeste war die Präsentation von Erst- und Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten, wobei die Komponisten nicht nur anwesend waren, sondern auch als Musiker bei den Konzerten mitwirkten. Dies soll bei den geplanten Konzerten aufgegriffen werden. Für 2025 haben der Bratscher und Komponist Brett Dean und der Pianist, Klangkünstler und Komponist Kaan Bulak zugesagt.
Der Rückgriff auf das historische Vorbild ist gleichzeitig ein äußerst innovativer Schritt – kein Festival in Deutschland verfolgt eine ähnliche Dramaturgie. Besonders die vielseitigen gemischten Programme und das breite Repertoire bis hin zur Gegenwart sind zukunftsweisend und fördern die kulturelle Vielfalt Darmstadts auf besondere Weise. Auch in den Folgejahren soll das Kammermusikfest Darmstadt fortgesetzt und so – hoffentlich – zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Kulturangebots der Stadt werden. Der Name des Kammermusikfestes Darmstadt – NEULAND – ist einer Rezension des ersten Konzerts des Kammermusikfests 1908 entnommen => DZ 26.5.1908, S. 964.)
Musiker
Die Instrumentalisten, die Isang Enders für die Konzerte als Kammermusikpartner angefragt haben, sind international agierende Künstler, die nicht nur auf höchstem Niveau musizieren, sondern sich besonders durch ihre Leidenschaft für Kammermusik hervorgetan haben. Einige der Musiker haben bereits in unterschiedlichen Konstellationen zusammengespielt, einige Besetzungen werden sich neu zusammenfinden.
Programmübersicht
Mi. 21.5.25 | 19.30 Uhr | Orangerie | Opening History: Beethoven
Do. 22.5.25 | 15.30 Uhr | Orangerie | Kinderkonzert: Rhythm is it | Eine Reise durch die Welt der Schlagwerkmusik mit dem Porter Percussion Duo. Empfohlen für Kinder ab 6 Jahren
Do. 22.5.25 | 19.30 Uhr | Orangerie | Kammerkonzert: Metall | Werke von Dmitri Schostakowitsch, Camille Saint-Saëns, Brett Dean u.a.
Do. 22.5.25 | 22 Uhr | Bessunger Kirche | Late Night: Nachtsequenz
Fr. 23.5.25 | 19.30 Uhr | Orangerie | Kammerkonzert: Luft | Werke von Georg Philipp Telemann, Brett Dean und Felix Mendelssohn Bartholdy
Sa. 24.5.25 | 19.30 Uhr | Orangerie | Kammerkonzert: Wasser | Werke von Franz Schubert, Luciano Berio, Hector Berlipz und Camille Saint-Saëns
Sa. 24.5.25 | 22 Uhr | Bessunger Kirche | Late Night: Lounge | „No Clouds in Haraz“ mit Simon Höfele und Kaan Bulak
So. 25.5.25 | 18 Uhr | Orangerie | Finale: Feuer | Werke von Louise Farrenc, Kaan Bulak (Uraufführung) und Antonín Dvorák
Mi. 21.5. bis So. 25.5.25 | Orangerie & Bessunger Kirche | Darmstadt | Tickets im VVK ab 10 Euro oder als Festival-Pass | https://neuland-darmstadt.de/
Mi. 21.5.25 | 19.30 Uhr | Opening History: Beethoven
Einlass 19 Uhr | Orangerie | Darmstadt | Tickets ab 25 Euro | https://ztix.de
Ludwig van Beethoven gilt als revolutionärer Komponist, der mit zahlreichen Werken Neuland betreten hat – auch und gerade in kammermusikalischen Gattungen wie Klaviersonate, Klaviertrio und Streichquartett. Die Organisatoren des 1908 veranstalteten Kammermusikfests Darmstadt wussten dies und wählten wichtige Meilensteine dieser Gattungen sowie aus dem Liedschaffen von Beethoven. Wir rekonstruieren das damalige Eröffnungskonzert, das mit dem letzten vollendeten Werk des Komponisten beginnt. Sein Streichquartett op. 135 war wie kaum ein anderes seiner Zeit voraus, eine Eigenschaft, die auch der „Appassionata“ und dem „Geistertrio“ zugesprochen wird. Die folgenden Schottischen Lieder sind – wie mehrere andere Werke der kommenden Abende – ungewöhnlich besetzt, zum Klavier gesellen sich Geige und Cello.
Wie in allen folgenden Konzerten überrascht bereits das Eröffnungskonzert mit gemischten Besetzungen – von Solo bis Quartett, vokal und instrumental. Es singen und spielen u.a. das renommierte Sitkovetsky Trio, die junge Sopranistin Erika Baikoff, seit dieser Spielzeit Ensemblemitglied an der Münchener Staatsoper, und Roman Borisov, 1. Preisträger des Kissinger KlavierOlymp 2022.
Konzertprogramm
Streichquartett F-Dur op. 135
Schottische Lieder für Alt und Klaviertrio
Klaviersonate Nr. 23 f-Moll op. 57 „Appassionata“
– Pause –
Liederkreis op. 98 „An die ferne Geliebte“
Klaviertrio D-Dur op. 70/1 „Geistertrio“
Do. 22.5.25 | 15.30 Uhr | Orangerie | Kinderkonzert: Rhythm is it
Einlass 15 Uhr | Orangerie | Darmstadt | Tickets 10 Euro | Kinder ab 6 Jahren 5 Euro | https://ztix.de
„Auf der Suche nach dem besten Rhythmus der Welt“ – Musikalische Weltreise mit dem Porter Percussion Duo. Empfohlen für Kinder ab 6 Jahren
Pulsierende Rhythmen, vielfältige Instrumente und unterschiedliche Klangwelten – gemeinsam mit den beiden Schlagzeugerinnen Jessica und Vanessa Porter begibt sich das Publikum auf eine musikalische Entdeckungsreise, immer auf der Suche nach dem besten Rhythmus der Welt. Die Reiseroute können die Kinder dabei selbst bestimmen, ihr Koffer wird mit Rhythmen vollgepackt, die das Publikum mit Bodypercussion am eigenen Körper ausprobieren kann. Die Reise führt über alle Kontinente – von Afrika über Asien und Australien bis nach Amerika und Europa, wo sie den verschiedensten Menschen und ihren einzigartigen Rhythmen begegnen. Jeder glaubt, den besten Rhythmus zu haben – doch wer hat wirklich Recht?
Do. 22.5.25 | 19.30 Uhr | Kammerkonzert: Metall | Eröffnungskonzert
Einlass 19 Uhr | Orangerie | Darmstadt | Tickets ab 25 Euro | https://ztix.de
Werke von Dmitri Schostakowitsch, dessen 50. Todestag in diesem Jahr gefeiert wird, bilden die Klammer dieses Konzerts. Von ihm existiert eine Oper auf Shakespeares Tragödie „Hamlet“, auf die auch die übrigen Kompositionen Bezug nehmen: Ophelia, eine Figur aus „Hamlet“, ist Thema der ausgewählten Lieder, und auch Brett Deans Komposition „…the scene of crime“ bezieht sich auf das Schauspiel. Höhepunkt des Abends ist Schostakowitschs 15. Sinfonie in einem Arrangement für Klaviertrio und drei Schlagwerker*innen, gespielt vom preisgekrönten Sitkovetsky Trio, Vivi Vassileva und Frank Assmann. Schostakowitschs Musik zeugt von den Zivilisationstragödien des 20. Jahrhunderts, doch trotz des bedrückenden Sowjet-Regimes bewahrte er sich seine künstlerische Freiheit und geistige Unabhängigkeit. Das Arrangement mit seiner spärlichen Streicherbesetzung, dem Klavierklang und vielfältigen Percussion-Instrumenten lässt die ganze Schärfe von Schostakowitschs Effekten hervortreten: Wie im Brennglas liegen Brutalität, Sarkasmus und Klage der Musik offen. Die 15. Sinfonie – ein gewaltiges Orchesterwerk – klingt im Arrangement für Klaviertrio und drei Schlagwerker*innen kompromisslos direkt.
Konzertprogramm
Dmitri Schostakowitsch | Romanze „Ophelias Lied“ op. 127/1
Heinrich Ignaz Franz Biber | Passacaglia g-Moll für Violine aus den „Rosenkranz-Sonaten“
Camille Saint-Saëns | Lied „La mort d’Ophélie”
Brett Dean | „…the scene of crime“ für Trompete und Schlagwerk
Ernest Chausson | Trois Chansons du Shakespeare op. 28
Luciano Berio | „Sequenza“ für Klarinette
Dmitri Schostakowitsch | Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141, arr. für Klaviertrio und Schlagwerk
Do. 22.5.25 | 22 Uhr | Late Night: Nachtsequenz
Einlass 21.30 Uhr | Bessunger Kirche | Am Kapellberg 1 | Darmstadt | Tickets 20 Euro | https://ztix.de
Die Late Night ist Solowerken für Streicher gewidmet, deren Klänge perfekt in die nächtlich-stille Atmosphäre und die schmeichelnde Akustik der Petruskirche passen. Ein Meilenstein der Kammermusik des späten 20. Jahrhunderts sind die „Sequenza“ des italienischen Komponisten Luciano Berios. Sein Zyklus besteht aus Werken für je ein Soloinstrument – die Fassung für Kontrabass wird von dem jungen britischen Kontrabassisten Will Duerden präsentiert, der u. a. Stipendiat des britischen Young Classical Artists Trust (YCAT) ist. Ähnlich renommiert als Karrierestart für junge Nachwuchsmusiker ist die Kronberg Academy, wo die beiden anderen Solisten des Abends einen Teil ihres Studiums verbrachten. Beide präsentieren sich mit Solowerken von Bach – der französische Cellist Bruno Philippe interpretiert die hochvirtuose vierte Suite, die mit ihren Akkordbrechungen teilweise an Cembaloklänge erinnert. Alexander Sitkovetsky, der weltweit als Kammermusiker, Solist und Lehrer tätig ist, beschließt den Abend mit dem wohl bekanntesten Satz der Solo-Partiten Bachs: der atemberaubenden Chaconne.
Konzertprogramm
Johann Sebastian Bach | Suite Nr. 4 für Violoncello Es-Dur BWV 1010
Luciano Berio | „Sequenza“ für Kontrabass
Johann Sebastian Bach | Chaconne aus Partita Nr. 2 für Violine d-Moll BWV 1004
Fr. 23.5.25 | 19.30 Uhr | Kammerkonzert: Luft
Einlass 19 Uhr | Orangerie | Darmstadt | Tickets ab 25 Euro | https://ztix.de
Zwei Werke von Georg Philipp Telemann rahmen den ersten Teil dieses Konzerts. Zu Beginn erklingen zwei Werke, die sich – so unterschiedlich sie sind – beide dem Thema ‚Schiffbruch‘ widmen: Telemanns Suite „Gullivers Reisen“ entstand 1728, nur zwei Jahre nach Erscheinen des gleichnamigen Romans von Jonathan Swift. Brett Deans „Seven Signals“ wiederum bezieht sich auf den Untergang der Titanic. Der australische Komponist, Bratscher und langjähriges Mitglied der Berliner Philharmoniker ist einer der beiden Instrumentalisten-Komponisten, die bei diesem Festival mitwirken. Telemanns zweites Werk weist mit seinem „Hexen-Tantz“ voraus auf den zweiten Teil des Konzerts. „Wolkenflug und Nebelflor / Erhellen sich von oben. / Luft im Laub und Wind im Rohr, / und alles ist zerstoben.“ Diese Verse aus Goethes „Faust“ dienten dem 16jährigen Felix Mendelssohn als Motto für das zauberhaft flirrende Scherzo seines Streichoktett op. 20 – frei nach dem satirischen Intermezzo, dem „Walpurgisnachtstraum“. Die anwesenden Gestalten – Elfen, Feen, Kobolde und Hexen – werden von einem Kapellmeister verzaubert, der ein Orchester von Winzlingen anführt: Fliegen, Mücken, Frösche und Grillen sowie ein seifenblasender Dudelsack. Der Spuk endet im Morgengrauen. Felix‘ Schwester Fanny schrieb über das Scherzo des Oktetts: „Am Schlusse flattert die erste Geige federleicht auf – und alles ist zerstoben.“
Konzertprogramm
Georg Philipp Telemann | Suite „Gullivers Reisen“ für zwei Violinen THW 40:108
Brett Dean | „Seven Signals“ für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Georg Philipp Telemann | Suite „La Putain“ für Streicher und Bc THW Anh. 55:G1
— Pause —
Felix Mendelssohn-Bartholdy | Streichoktett Es-Dur op. 20
Fr. 23.5.25 | 22 Uhr | Late Night | Gastkonzert: Pierrot Lunaire
Einlass 21.30 Uhr | Petrusgemeinde | Eichwiesenstraße 8 | Darmstadt | Tickets ab 25 Euro | https://ztix.de
Albertine Zehme, Sängerin, Rezitatorin und Stimmbildnerin formulierte im Jahre 1911 im Programmheft eines Rezitationsabends: „Ich fordre nicht Gedanken-, sondern Tonfreiheit! […] Um unsere Dichter, um unsere Komponisten mitzuteilen, brauchen wir beides, den Gesangs- wie auch den Sprachton. Die unablässige Arbeit nach dem Suchen der letzten Ausdrucks-Möglichkeiten für die künstlerischen Erlebnisse im Ton hat mich diese Notwendigkeit gelehrt.“ In ihrem Auftrag entstand 1912 Arnold Schönbergs „Pierrot lunaire“ op. 21. Das Melodram mit 3 x 7 Gedichten wurde zu einem Schlüsselwerk der musikalischen Moderne. Schönberg schrieb 1916 an Ferruccio Busoni: „Ich habe weder einen Grundton, noch sonst einen Ton herausarbeiten müssen; ich durfte jeden der 12 Töne benutzen, mußte mich nicht in das Prokrustes-Bett einer motivischen Phrasierung zwingen, brauchte keine Abschlüsse, Abschnitte und Phrasenanfänge und -enden zu berücksichtigen.“ Und 1931 äußerte er gegenüber seinem Schüler Alexander Jemnitz: „Eines muss ich sofort und mit aller Entschiedenheit sagen: ›Pierrot lunaire‹ ist nicht zu singen! Gesangsmelodien müssen in einer ganz anderen Weise ausgewogen und gestaltet werden als Sprechmelodien. Sie würden das Werk vollkommen entstellen, wenn Sie es singen ließen, und jeder hätte recht, der sagte: so schreibt man nicht für Gesang!“ Die drei Teile von je sieben Gedichten hat Ferrucio Busoni als „lyrisch, tragisch und humoristisch“ charakterisiert.
Arnold Schönberg | „Pierrot lunaire“. Dreimal sieben Gedichte nach Albert Giraud op. 21
Sa. 24.5.25 | 19.30 Uhr | Kammerkonzert: Wasser
Einlass 19 Uhr | Orangerie | Darmstadt | Tickets ab 25 Euro | https://ztix.de
Das heutige Konzert präsentiert die verschiedenen Themenstränge des Kammermusikfests Darmstadt wie im Brennglas. Das Konzert wird eröffnet von der letzten der drei „Sequenza“, die auf unterschiedliche Instrumente verteilt in insgesamt drei Konzerten erklingen – hier in der Fassung für Trompete solo. Berlioz‘ Ballade schlägt die Brücke zu weiteren Shakespeare gewidmeten Werken, und das selten gespielte Septett würdigt Camille Saint-Saëns, der 1908 beim ersten Kammermusikfest als Instrumentalist und Komponist beteiligt war. Eine inhaltliche Klammer bildet das Lied „Die Forelle“, das Schubert auf einen Text von Christian Friedrich Daniel Schubart schrieb: Zu Beginn präsentieren Erika Baikoff und Roman Borisov das Original, am Ende erklingt das sogenannte „Forellenquintett“, in dem der Komponist auf Wunsch seines Auftraggebers Variationen über das Lied einbaut. Saint-Saëns‘ Septett wie auch Schuberts Quintett fallen durch eine ungewöhnliche Besetzung auf – beide Werke benötigen einen Kontrabass, Streicher und Klavier werden im Septett noch um eine Trompete ergänzt.
Konzertprogramm
Franz Schubert | Lied „Die Forelle“ D 550 | Lied „Gesang“ D 891 | Lied „Ständchen“ aus dem „Schwanengesang“ D 957/4
Luciano Berio | „Sequenza“ für Trompete
Hector Berlioz | Ballade „La mort d‘Ophelie“ op. 18/2, H 92
Camille Saint-Saëns | Septett für Trompete, Klavier und Streicher Es-Dur op. 65
— Pause —
Franz Schubert | Klavierquintett A-Dur D 667 „Forellenquintett“
Do. 22.5.25 | 22 Uhr | Late Night: Lounge
Einlass 21.30 Uhr | Bessunger Kirche | Am Kapellberg 1 | Darmstadt | Tickets 20 Euro | https://ztix.de
Beide Musiker dieser Late Night – der aus Darmstadt stammende grandiose Trompeter Simon Höfele und der in Berlin lebende kreativ-geniale Elektroniker Kaan Bulak – zeichnen sich durch eine außergewöhnlich große musikalische Neugier aus. Und so nutzen sie den Konzertsaal als Experimentierfeld: Sphärische Klänge, Loops, Soundcollagen und hochvirtuose Passagen wechseln einander ab, verschiedene Stile vermischen sich mit der elektronischen Klangsprache Berlins. Kaan Bulaks Kompositionen, die Trompete, Synthesizer, Beats und experimentelle Klänge gekonnt miteinander verbinden, schaffen eine harmonische Verschmelzung von Tradition und Moderne und passen perfekt in das ungewöhnliche Setting dieser Late Night.
Konzertprogramm
„No Clouds in Haraz“ | Musik aus dem gleichnamigen Album von und mit Simon Höfele und Kaan Bulak
Sa. 24.5.25 | 18 Uhr | Kammerkonzert: Feuer | Finale
Einlass 17.30 Uhr | Orangerie | Darmstadt | Tickets ab 25 Euro | https://ztix.de
Das Abschlusskonzert des NEULAND – Kammermusikfest Darmstadt 2025 beginnt mit dem Trio für Klarinette, Cello und Klavier der französischen Komponistin und Pianistin Louise Farrenc. Es ist Adolphe Leroy gewidmet, einem bedeutenden französischen Klarinettisten, der wie Farrenc am Pariser Konservatorium lehrte – gleiches Gehalt wie ihre Kollegen hatte sich die Komponistin selbstbewusst erstritten und gilt nicht nur deshalb als Vorkämpferin der Gleichberechtigung.
Zu der folgenden Uraufführung von „Le feu pourpre“ schreibt Kaan Bulak: „Inspiriert von der Idee einer ‚Black Lodge‘ des neulich verstorbenen Regisseurs David Lynch bin ich auf der Suche nach der Umkehrung der Zeit. Hierbei werde ich mit phonetischem Gesang experimentieren, um das rückwärts Gesungene live umzukehren. Zudem werden die Instrumente mit Mikrofonen ausgestattet sein, sodass alle Klänge live umgekehrt werden können. Mein Ziel besteht darin, ein Werk zu erschaffen, das den Ausführenden sowie dem Publikum einen Ausweg aus den Fesseln der fließenden Zeit bietet und mir als Komponist eine mehrschichtige Kompositionsweise eröffnet. […] Das Unterbewusstsein und der Ausweg aus der alltäglichen Zeit ist für viele Neuland, daher umso passender zum diesjährigen Festivalthema.“ Neben dem Komponisten selber wirken an der Uraufführung die Sopranistin Erika Baikoff und der Auftraggeber, Isang Enders, mit. Das Konzert endet mit den fast sinfonisch anmutenden Klängen von Dvořáks Streichquintett op. 77, geschrieben für Streichquartett und Kontrabass. Schon der erste Satz beginnt „con fuoco“, später nehmen die tänzerische Rhythmik und spätromantische Opulenz den Hörer gefangen – ein wahres Feuerwerk zum Ende eines außergewöhnlichen Festivals.
Ausschlaggebend für die Zuordnung zum Element Feuer ist der Titel des neuen Werks von Kaan Bulak – ergänzt durch zwei Werke, die ebenso hell leuchten.
Konzertprogramm
Louise Farrenc | Klarinettentrio Nr. 3
Kaan Bulak (Uraufführung) | „Le feu pourpre“ für Sopran, Violoncello, Klavier und Elektronik
— Pause —
Antonín Dvorák | Streichquintett G-Dur op. 77