Das Staatstheater Darmstadt macht aus dem Klassiker eine Familienoper zur Weihnachtszeit
„Worauf hoffen?“ fragt sich das Staatstheater Darmstadt in der laufenden Spielzeit. Auf Freundschaft und Liebe? Auf Hoffnung und Zuversicht? So, wie es Antoine De Saint-Exupéry in „Der Kleine Prinz“ erzählt?
Regisseurin Kai Anne Schuhmacher hat mit Dramaturgin Julia van der Horst in gut siebzig Minuten eine anrührende Familienoper auf die Bühne des Großen Hauses gebracht, in der neben den Darmstädter Opern-Größen Jana Baumeister in der Titelrolle, Georg Festl als Pilot, Kammersängerin Katrin Gerstenberger als Fuchs und David Pichlmaier (König/Schlange) ebenso glänzen, wie Megan Marie Hart (Die Rose/Die Eitle) und Marco Mondragón als geräumiger Geschäftsmann.
Auf der Bühne (Camilla Hägebarth, die auch die Kostüme verantwortet) gefallen besonders der Kinderchor (einstudiert von Rodrigo Cob Pena und André Dolabella) und das wieder einmal glänzend aufgelegte Staatsorchester unter der Leitung von Johannes Zahn – und macht das integrierte Puppenspiel (Anja Neukomm/Mia Lehrnickel, Seth Titze) große Freude.
Wohl jeder kennt Zitate aus dem „Kleinen Prinzen“ – dass nur mit dem Herzen gut gesehen werden kann, weil das Wesentliche für die Augen unsichtbar sei, etwa. Oder dass es sei, als lachten alle Sterne, wenn man bei Nacht den Himmel anschaut. Klassiker aus dem Buch, was in mehr als fünfzig Sprachen übersetzt wurde – wohl nur die Bibel wurde noch mehr verkauft, heißt es. Das lässt hoffen, was Eltern, Großeltern, Familien und Schulklassen mit den Kleinsten vor dem Theaterbesuch unbedingt tun sollten: Die Kinder gut vorbereiten. Denn die Altersempfehlung ab fünf Jahren ist doch recht ambitioniert.
Frank Horneff