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Auch die jüngst ausgestrahlte dritte Staffel der „Ku’damm“-Familiensaga um die Berliner Tanzschulen-Patriarchin Caterina Schöllack (Claudia Michelsen) und ihre drei Töchter Monika (Sonja Gerhardt), Helga (Maria Ehrich) und Eva (Emilia Schüle) hat dem ZDF Rekordeinschaltquoten beschert:

„Mit durchschnittlich 5,30 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern und einem Marktanteil von 15,7 Prozent im TV führt „Ku’damm 63“, die dritte Staffel des ZDF-Dreiteilers, den Erfolg der Reihe fort“ jubelte es Ende März vom Mainzer Lerchenberg – und das nicht ohne Grund.

Die Erfolgsserie überzeugt nach den ersten beiden Staffeln (Ku’damm 56, Ku’damm 59) auch mit den jüngsten drei Teilen in der dritten Runde: Ku’damm 63 zeigt die drei Schwestern zwar weiter gefangen in den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit – und unter dem strengen Regiment ihrer Mutter.

Doch Monika, Helga und Eva drängt es mehr und mehr in ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben, denn sie sind mutiger geworden – was mitunter dramatische Folgen hat. Für Monika, Joachim (Sabin Tambrea) und Freddy (Trystan Pütter) ebenso wie für Helga und ihren unglücklichen Wolfgang (August Wittgenstein) und erst recht für Eva und ihren um Jahre älteren Jürgen (Heino Ferch).

Monika Schöllack und Freddy Donath (Trystan Putter) sind begeisterte Rock-’n‘-Roll-Tänzer. alle Ku’damm-Fotos: ZDF/Stefan Erhard.

In der Tanzschule herrschen unter Mutter Schöllacks Kommando noch immer Anstand und gute Sitten. Dem sich anbahnenden und eigentlich unausweichlichen Generationenwechsel widersetzt sich Caterina mit allen Mitteln – und schreckt dabei vor weiteren Verletzungen ihrer Töchter nicht zurück.

Caterina Schöllack (Claudia Michelsen) lernt den Regisseur Kurt Moser kennen (Ulrich Noethen). Bild oben: Deutschland 1963: Verantwortung setzt Caterina mit Kontrolle gleich, wogegen ihre Familie zunehmend rebelliert.

Entstanden ist auch mit dieser dritten Staffel ein intelligent erzählter, unterhaltsamer Mix, der gesellschaftliche Härte aber auch innige, humorvolle und warme Augenblicke zeigt:

Eine eindringliche Momentaufnahme der westdeutschen Gesellschaft Mitte der 1950er bis Anfang der 1960er-Jahre und mit der Musik aus jener Zeit, die in der jüngsten Staffel auch von Sängerin Helen Schneider interpretiert wird. Schneider wurde einst von TV- Legende Alfred Biolek in Bios Bahnhof entdeckt und hatte im Sommer 1981 mit „Rock’n Roll Gypsy“ ihr (weltweites) One-Hit-Wonder. Seither ist die gebürtige New Yorkerin in internationalen Theater-und Musicalproduktionen zu sehen.

Nach dem jüngsten Quotenerfolg dürfte es eine Frage der Zeit sein, bis sich das ZDF für eine Fortsetzung entscheidet. Die Jahre 1967 und 1968 jedenfalls und die damaligen Ereignisse in (West-) Berlin wären für eine vierte Staffel Vorlage genug.

Frank Horneff

Die Fakten:

Drei Staffeln mit insgesamt neun Folgen je 90 Minuten | FSK 12 Jahre