Fesselndes Debüt auf zwei Zeitebenen
Uwe Niemeier überzeugt mit seiner Buchpremiere „Die Flammen von Nemi“
von Frank Horneff
Dass der Mann schreiben kann, ist keine Überraschung. Er ist Journalist und verlieh dem Darmstädter ECHO mit seinen Beiträgen aus Darmstadt und der Region über viele Jahre seine besondere Note: Kenntnisreich und detailliert. Das setzt Uwe Niemeier mit seinem ersten Roman nun fort und er überzeugt auch hier mit einem profunden Wissen um die Orte, an denen „Die Flammen von Nemi“ spielen.
Niemeiers Roman-Debüt spielt auf zwei Zeitebenen und das ist es, was von Anfang an fesselt: Da sind die Wirren des Zweiten Weltkriegs und die Geschichte des Mainzer Archäologen Curth von Alban, der im Auftrag ranghoher Nazi-Funktionäre einem Geheimnis auf die Spur kommen soll und der äußerst rührigen Principessa Francesca, die den italienischen Partisanen (zu den Klängen von ‚Bella Ciao‘) im Kampf gegen die Deutschen beisteht.
Gut 70 Jahre später taucht das Tagebuch des Archäologen auf, erzählt Curths Sohn Leon, der in Darmstadt lebt, von der dunklen Vergangenheit seines Vaters. Und so macht sich Leon auf nach Rom, um der Geschichte des Vaters auf den Grund zu gehen.
Rom. Ausgerechnet Rom. Das ist kein Zufall. Autor Uwe Niemeier ist ein ausgewiesener Rom-Kenner und Italien-Liebhaber – seine Expertise ist ein Segen für diese rundum gelungene Buch-Premiere. Denn wer Rom schon kennt, fühlt sich durch die eindringlichen Schilderungen der örtlichen Gegebenheiten mitgenommen in diese so besondere Stadt und ihrer Umgebung. Und wer Rom noch nicht kennt, möchte dorthin, sobald „Die Flammen von Nemi“ zur Seite gelegt wurde.
Doch davor warten 600 Seiten einer stark erzählten, ausgeklügelten Story, die Lust macht auf mehr: Eine Geschichte, die so reich ist an historischen Zusammenhängen
und die mit den Zeitebenen über mehr als siebzig Jahre den Spannungsbogen hält. Und das durchgehend. Debüt gelungen – mehr davon!