Buchtipp: Der Mäzen

Er ist eine Bank unter Darmstadts Krimi-Autoren: Zuverlässig liefert er seit Jahren, einst auch als Autor unseres VORHANG AUF-Magazins. Jetzt hat Andreas Roß mit „Der Mäzen“ einen weiteren Darmstadt-Krimi vorgelegt – und wer aufgrund des inflationären Aufkommens an lokaler Spannungsliteratur Prioritäten im hauseigenen Bücherregal setzen möchte, ist mit Andreas Roß spätestens mit dieser Neuerscheinung bestens bedient.

Roß beherrscht die gesamte Klaviatur der unterhaltenden Erzählung und verleiht seinen Figuren Profil und Charakter: Wie schon beim Senior Lothar Ludwig Dobermann gelingt dies auch im zweiten Fall des jungen Ermittlers Benjamin Dobermann, der einstige Junkie-Sohn, der es nach seiner Adoption bis zum Oberkommissar-Sprössling schaffte. Der hat es zunächst mit einer seltsam drapierten, einbalsamierten Frauenleiche im VW-Käfer zu tun, mit skurrilen Figuren, weiteren Leichen und einer privaten Achterbahnfahrt ins junge Glück. Das große Finale schließlich auf dem City-Ring und dem Luisenplatz: Ein Showdown inmitten Darmstadts, wie ihn Kult-Autor Dan Brown („Sakrileg“) nicht besser hätte beschreiben können.

Andreas Roß | Der Mäzen | 280 Seiten | mainbook | 13 Euro

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