Das Schauspiel startet mit Shakespeares Macbeth in die neue Spielzeit am Staatstheater Darmstadt
Der Start in die neue Spielzeit am Schauspiel in Darmstadt hat es in sich: Macbeth, Shakespears blutrünstigster Stoff, kommt in der Inszenierung der neuen Hausregisseurin Mizgen Bilmen in gut zwei Stunden ohne Pause als bildstarkes Schauspiel daher – durchaus originell, manchmal irritierend und so ganz anders, wie vermutet. Aktuell ist Macbeth in Zeiten von Ukraine-Krieg und blutigem Nahost-Konflikt allemal und gerade deswegen verdient der Neustart am Darmstädter Schauspiel Aufmerksamkeit.
Vor allem das Bühnenbild von Sabine Mäder macht inklusive der Video-Installationen was her und auch Niklas Herzberg in der Titelrolle und die mit dem Publikum interagierende Irina Wrona (Lady Macbeth) bleiben in Erinnerung und haben ihre Momente – ebenso wie die Hexen (Gabriele Drechsel, Wiebke Frost und Jörg Zirnstein), bieder hergerichtet und zu Beginn des Schauspiels ihre Plätze zunächst im Publikum suchend, um dann in Dauerpräsenz die anhaltenden Grenzüberschreitungen auf der anderen Bühnenseite im Großen Haus zu begleiten. Ein Auftakt für jene, die wissen möchten, wohin es unter dem neuen Schauspielchef Alexander Kohlmann am Darmstädter Staatstheater gehen wird. Der Premierenbeifall jedenfalls vermittelte Zuversicht.
Frank Horneff