Shakespeare-Premiere: Richard III.

Datum/Zeit
16.10.2020
19:00 Uhr

Kategorie
Bühne


Ob Trump, Bolsonaro oder Orbán (um nur einige zu nennen) — sie alle hätten ihre helle Freude am Auftreten unserer Titelfigur. Denn sie alle sind Shakespeares Richard, auf die eine oder andere Weise.

Als Frühgeburt aus dem Mutterleib verstoßen, hinkt Richard durch die Welt. Im Krieg zwischen den Häusern York und Lancaster trieb ihn sein Haß zu großen Taten, im Frieden fühlt er Macht – und Wirkungslosigkeit. Richard wäre gern König. Aber die Erbfolge steht ihm im Weg. Abgrundtief grausam und zynisch bahnt er sich seinen Weg zur Macht. Das Programm: Stigma als Stärke. Freiheit als extreme Autonomie. Das Ziel: Die Krone als Entschädigung für alle Kränkungen!
Als offen niederträchtiger Politikdarsteller zwischen Sein und Schein verfolgt er seine Pläne, macht dabei das Publikum zum Komplizen und entlarvt die Empörung seiner Gegner über sein grausames Handeln als Bigotterie derer, die selbst zu viel Blut an den Händen haben. Wer ihm zuhört, schwankt zwischen Bewunderung und Abscheu.


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