Buchtipp: Noch wach?
Über keinen Roman wurde in den vergangenen Wochen und Monaten so kontrovers diskutiert wie über Benjamin von Stuckrad-Barres Noch wach?
Dass von Stuckrad-Barre schreiben kann, hat er längst bewiesen: Sein berührendes Panikherz etwa oder Livealbum sind allerbeste Beispiele dafür. Der Mann ist klug, witzig, unterhaltsam, einfach ein Typ, auch bei seinen Lesungen von einnehmender Präsenz. Spätestens, wer ihn live erlebt hat, mag ihn – oder nicht. Dazwischen gibt es nichts.
Noch wach? beschreibt Innenansichten aus einem großen Medienunternehmen. Im Buch ist es ein TV-Sender, aber jeder, der mit einigermaßen offenen Augen und Ohren in der (medialen) Welt unterwegs ist, weiß, wer da genau gemeint ist. Der Autor bietet Innenansicht durch Insiderwissen, beschreibt Freundschaften (Kritiker sagen, er nutzt sie aus), Abhängigkeiten und Machtmissbrauch – ein Mix aus wahren Begebenheiten und Fiktion, Moral und Macht und #MeToo-Debatten.
Das Buch ist zurecht so umstritten, wie es zurecht lesenswert ist – wenn man sich auf den Autor einlassen kann. Das lohnt sich. Denn schreiben kann er.
Benjamin von Stuckrad-Barre | Noch wach? | Verlag Kiepenheuer & Witsch | 382 Seiten | 25 Euro | ISBN 978-3-462-00467-0
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