Steigende Temperaturen und Sonnenschein bringen viele Menschen im Frühjahr wieder dazu, auf zwei Räder umzusteigen. Wichtig für die beginnende Radsaison ist dabei nicht nur ein straßentaugliches Rad, sondern auch der richtige Diebstahlschutz. Insbesondere hochpreisige Räder mit Elektroantrieb sind bei Kriminellen sehr beliebt. Aber auch alle anderen Fahrräder sind regelmäßig Ziel von Diebstählen. Schon einfache Mittel können helfen, das Velo zu schützen.

Um das Rad möglichst effektiv vor Diebstahl zu schützen, braucht es massive Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschlösser mit geprüfter Qualität. Sie sollten groß genug sein, um das Fahrrad an einem festen Gegenstand, wie etwa einem Fahrradständer, anzuschließen. Nur das Vorder- und Hinterrad zu blockieren reicht als Schutz vor Dieben nicht aus, da die Räder mühelos weggetragen oder verladen werden können. Das gilt insbesondere auch für Elektroräder (Pedelecs, E-Bikes). Darüber hinaus ist es wichtig, den Akku sowie andere wertvolle Zubehörteile von Elektrorädern mit einem guten Schloss zu sichern, da die rädereigenen Schlösser in der Regel nicht ausreichend schützen. Die Räder sollten auch in Kellern oder Garagen entsprechend gesichert sein, denn auch abgeschlossene Räume halten Kriminelle nicht auf. Auch hier gilt das Fahrrad nicht nur abzuschließen, sondern es auch an einen festen Gegenstand anzuschließen.

Bei der Wahl des Abstellplatzes sollte darauf geachtet werden, dass das Fahrrad nicht an dunklen Plätzen oder nicht einzusehenden Straßen abgestellt wird. Diebe wissen um die Vorteile unbeobachteter Plätze. Fahrradgaragen sollten unbedingt bevorzugt werden.

Hilfe bei der Suche nach guten Fahrradschlössern bietet z.B. die VdS Schadenverhütung GmbH an:
www.vds-home.de/einbruch-diebstahl/fahrradschloesser/

Grundsätzlich gilt:
Je leichter und teurer ein Rad ist, desto schwerer und teurer sollte das Schloss sein. Man rechnet mit etwa fünf bis zehn Prozent des Fahrradpreises für den Kauf eines guten, diebstahlsicheren Fahrradschlosses.

Hochwertige Teile am Rad absichern

Schnellspanner erhöhen zwar den Bedienkomfort, aber sie erhöhen auch das Fremdbeschaffungsrisiko wichtiger Komponenten wie Laufräder und Sattel. Mindeststandard sollten daher Inbus-, Torx- oder Sechskantschrauben sein. Je seltener ein benötigtes Werkzeug ist, desto geringer das Risiko von einem Diebstahl.

Am besten sichert man möglichst viele Schrauben und Achsen gleich mit speziellen codierten Sicherungsmuttern oder Sicherungseinsätzen. Interessant sind auch Schraubenköpfe, bei denen man das Rad erst auf den Kopf stellen muss, um sie zu öffnen, bei einem angeschlossenen Rad ist das unmöglich. Einzelne Hersteller rüsten ihre Räder bereits ab Werk entsprechend aus.

Das Rad individuell kennzeichnen

Um ein wiederaufgefundenes Fahrrad seinem rechtmäßigen Besitzer oder der Besitzerin zuordnen zu können, muss ein Rad zweifelsfrei identifizierbar sein, etwa mit Hilfe einer individuellen Rahmennummer oder einer anderen individuellen Kennzeichnung. Eine Rahmennummer ist bei vielen in Deutschland verkauften Fahrrädern bereits eingeschlagen, eingraviert oder anderweitig fest mit dem Rahmen verbunden. Alle wesentlichen Informationen des Fahrrads wie Rahmennummer, Fabrikat und besondere Merkmale sollten in einem Fahrradpass notiert werden. Diesen gibt es beim Fahrradhändler, der Polizei oder der Versicherung. Weitere Informationen zum Fahrradpass gibt es im Internet:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/diebstahl-von-zweiraedern/fahrradpass/

Man kann das Rad auch selbst codieren lassen: Mit Hilfe der Codierungsnummer kann die Polizei den Eigentümer herausfinden. Wo Fahrradbesitzer ihr Fahrrad codieren lassen können, steht im Internet unter www.polizei.hessen.de (Stichwort: Fahrradcodierung) oder www.adfc-hessen.de.

Zusätzlich kann ein versteckter GPS-Tracker am Rad angebracht werden. Dieser Sender übermittelt laufend den aktuellen Standort des Rades an das Mobiltelefon. Wird das abgestellte Rad bewegt, sendet der Tracker per SMS einen Alarm auf das Telefon des Radbesitzers.

Weitere Tipps zum Thema Diebstahlschutz von Rädern, insbesondere auch von hochwertigen Elektrorädern, bietet das Faltblatt „Räder richtig sichern“. Es ist in jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle kostenlos erhältlich und kann im Internet heruntergeladen werden:
https://www.polizei-beratung.de/fileadmin/Medien/025-FB-Raeder-richtig-sichern.pdf

Polizeipräsidium Südhessen – Polizeiliche Beratungsstelle | Orangerieallee 12 | 64285 Darmstadt
Telefon: 06151 96940444 | E-Mail: beratungsstelle.ppsh@polizei.hessen.de