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„Der Zauberer von Oz“ im Großen Haus am Staatstheater Darmstadt

Familienstück zur Weihnachtszeit: Das Staatstheater Darmstadt präsentiert den Klassiker „Der Zauberer von Oz“ in knalligen Farben und schrillen Tönen

Fotos: Staatstheater Darmstadt | Osner

Der Strohmann, die Blechfrau und der Löwe sind zu Freunden geworden für Doro, die mit ihrem Papa im Wohnblock 13b am Rande der großen Stadt lebt. Doro (Berna Celebi) spielt auf dem Handy das neue Spiel Smaragdcity und hantiert auch flott mit dem Selfie-Stick, bevor sich der Papa (Stefan Schuster) zum Schichtdienst aufmacht und seine Tochter ihren Träumen überlässt.

Der Traum trägt sie ins Wunderland Oz in die Arme einer Hexe (Stefan Schuster) und zum Strohmann (Aron Eichhorn), zur Blechfrau (Alice von Lindenau) und zum Löwen (Jörg Zirnstein), die für Doro in der Traumwelt ziemlich beste Freunde werden.

In knalligen Farben präsentiert sich die Bühne des Großen Hauses am Staatstheater Darmstadt, wo sich Regisseurin Carolin Stolz an den Kinderbuch-Klassiker von Lyman Frank Baum getraut hat – und das für durchaus unterhaltsame gut 80 Minuten, die viel bieten, vor allem sehenswerte Kostümierungen für ein spielfreudiges Ensemble.

Spielfreude, wie sie auch in den kleineren Rollen (Gabriele Drechsel als Porzellanprinzessin und Waldarbeiterin) und Jörg Friedrich Fiete Schmidt (in gleich drei Rollen: als Bauer, der grummelt, wie sonst nur der Farmer in „Shawn, das Schaf“ , als Beschützer der Porzellanprinzessin und als Waldarbeiter) zu erleben ist.

Doros abenteuerliche Reise nach Oz zeigt, wie wichtig und wertvoll wahre Freundschaften und ein behütetes Zuhause sind. Nur kurz lässt die musikalische Leitung (Timo Willecke) Raum für Judy Garlands Musical-Klassiker „Over the Rainbow“, an den sich im Publikum vermutlich eh nur noch Oma und Opa erinnern. Wie übrigens auch an Rudi Dutschke, dessen Parole „Mitbestimmung“ in den bei der Premiere nicht ganz ausverkauften Theatersaal gerufen wird.

Die Kinder jedenfalls hatten großen Spaß am modernen, farbenfrohen Familienstück. Dafür standen die begeisterten Zurufe aus dem Publikum am Ende der kurzweiligen Sonntagnachmittags-Premiere.

Frank Horneff

Die Tickets für die Dezembertermine sind bereits vergriffen. Es gibt noch Karten für die Spieltermine im Januar 2024.
Sa. 6.1. 18 Uhr | So. 7.1. 11 Uhr | So. 14.1. 11 & 15 Uhr | Fr. 26.1. 17 Uhr