James Whitbourn: „Annelies”

Vertonung des Tagebuchs der Anne Frank

In seinem Oratorium „Annelies“ verbindet James Whitbourn zeitgenössische Chormusik mit spätromantischen Elementen und mit der Klezmer-Tradition. Dabei verwendet der britische Komponist Rückgriffe auf traditionell jiddische Musik ebenso wie Zitate von Filmmusik und „klassischer“ Musik.

Ensemble Colalaila

Das Werk erzählt die Schlüsselstellen der Tagebücher von Anne Frank: Vom Plan, sich zu verstecken über die letzte Nacht zu Hause und die Beschreibung des Lebens im Versteck, den Ängsten bei Luftangriffen der Alliierten, die dennoch immer mit der Hoffnung auf die nahende Befreiung verbunden waren, bis hin zum Verrat und der Verschleppung zum Sammellager Westerbork. Als Schlusspunkt nach dem tragischen Ende durch Gefangennahme und den Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen setzt Whitbourn zwei Textstellen aus dem Tagebuch vom Februar und Juli 1944 unter dem Titel „Anne‘s meditation“, die so schließen: „As long as you can look fearlessly at the sky you‘ll know you are pure within.“ „Solange du ohne Furcht in den Himmel schauen kannst, weißt du, dass du innerlich rein bist.“ Die Botschaft von „Annelies“ ist heute aktueller denn je: Alle Menschen sind vor allem Menschen und sollten so – ohne Vorurteile – wahrgenommen und respektiert werden.

Die Darmstädter Kantorei und Jugendkantorei unter Leitung von Kantor Christian Roß musiziert bei diesem Konzert zusammen mit Irith Gabriely und ihrem Ensemble Colalaila sowie der Mezzosopranistin Anja Stroh.

So. 19.11.23 | 18 Uhr | Stadtkirche | Darmstadt | Eintritt 18 Euro, erm. 9 Euro | www.stadtkirche-darmstadt.de