Serientipp | Die Augenzeugen
Klischeebehaftet zwar – und dennoch spannend
Ein Zufall mit fatalen Folgen bringt zwei Teenager in Gefahr: Nachdem Jan (Philip Günsch) und Lukas (Marven Gabriel Suarez-Brinkert) aus einer Waldhütte heraus eine dreifache Hinrichtung beobachtet haben, verweigern die beiden ihre Aussage – aus Angst, selbst zur Zielscheibe des entkommenen Mörders zu werden – denn der hat sie gesehen: Nicht nur die Polizei sucht nach dem geheimnisvollen Killer – auch der Killer sucht nach den Augenzeugen.
Aus Angst vor dem Mörder und um ihre Beziehung geheim zu halten, beschließen die beiden Augenzeugen, niemandem etwas zu sagen – auch nicht Jans Tante, der Kommissarin Helen Severing (Nicolette Krebitz). Als sie den rätselhaften Fall übernimmt, ahnt sie nicht, dass ihr Neffe darin verstrickt ist.
Zusammen mit ihrer Münchner Kollegin (Lana Cooper) vermutet sie einen Bandenkrieg zwischen dem Mafiaboss Fontana (Michele Cuciuffo) und den Rockern von Franjo Pranjic (Shenja Lacher). Ihre Ermittlungen werden genau beobachtet vom neuen Chef, Roman Berg (Lucas Gregorowicz) – und das aus gutem Grund. Und so geraten die beiden Ermittlerinnen selbst in Gefahr. Auch Lukas und Jan müssen um ihr Leben fürchten. Der Täter, der seine wahre Identität schützen muss und eine Mitwisserin eiskalt beseitigt, ist weiter auf der Suche nach ihnen und kommt ihnen dabei gefährlich nahe. Während Jan sich endlich Helen anvertrauen möchte, geht Lukas immer mehr ins Risiko – und löst eine tödliche Spirale aus.
„Die Augenzeugen“ ist ein Remake der norwegischen Erfolgsserie „Eyewitness“ aus dem Jahr 2014 (Netflix). Auch wenn die ARD Degeto-Produktion einige Klischees bedient und an manchen Stellen erwartbar ist und überzeichnet, bietet die Miniserie eine spannende Mischung aus Thriller und Coming-of-Age-Drama.