Da ist der Darmstädter TU-Professorin Susanne Froehlich unter ihrem Pseudonym Mareike Klee ein starkes literarisches Debüt gelungen:
„Erzähl ich morgen“ ist eine Beziehungsgeschichte, wie sie durchaus vorkommen mag: Karrierefrau lässt sich auf ein Abenteuer mit einem deutlich jüngeren Mann ein. Bei Mareike Klee ist entscheidend, wie sie die Geschichte von Hedwig (Hetty) und Avi erzählt: Die durchgetaktete Wissenschaftlerin und Mutter auf der einen und der DJ aus der Berliner Clubszene auf der anderen Seite – Beziehungskiste auf Achterbahnfahrt, locker und leicht erzählt, ohne beliebig zu werden – dafür besonders unterhaltsam und durch die WhatsApp-Dialoge zwischen Avi und seinem Bruder Levi zudem noch kreativ.
Hetty, die Soziologieprofessorin und Avi, der Techno-DJ machen sich auf in ihr Abenteuer und von Anfang an fühlt man sich als Leser mitgenommen und geht mit dem ungleichen Paar durch alle Höhen und Tiefen: rasant, roh, emotional – eben so, wie eine Achterbahnfahrt.
Die Autorin leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet „Alte Geschichte“, ihren ersten Roman veröffentlicht Prof. Susanne Froehlich nun unter ihrem Pseudonym Mareike Klee, um ihr literarisches Wirken von ihrem wissenschaftlichen Schaffen zu trennen. Das Debüt jedenfalls lässt vermuten, dass diese Trennung noch eine Weile anhalten könnte. Wie das mit Hetty und Avi letztlich ausgeht, lohnt jedenfalls nachzulesen.
Frank Horneff
Mareike Klee | Erzähl ich morgen | Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale | 2025 | 224 Seiten | 22 Euro | ISBN 978-3-68948-028-8



