Er erzählte davon, dass man aufpassen müsse. Es gebe ja so viele Kriminelle, die es auf das Geld meist älterer Mitmenschen abgesehen hätten. Man sollte niemals einen fremden Menschen in seine Wohnung lassen, aber bei ihm wäre es wohl etwas Anderes, er wäre vom Ordnungsamt und könne wohl die Einkaufstaschen noch in die Küche schleppen.
Frau Schubert wollte erst nicht, bald gab sie aber nach, denn sie hatte einen Plan.
„Warum haben Sie gleich mehrmals mit der schweren gusseisernen Bratpfanne zugeschlagen“, wollte Kriminaloberkommissar Benjamin Dobermann wissen.
Frau Schubert saß an ihrem Küchentisch, den Blick gesenkt und der Kommissar hatte das Gefühl, die alte Frau würde in sich hinein lächeln.
„Ach wisse Sie, der hat so komisch gegrinst und kurz drauf wollte der auch noch was zu trinken haben. Das ist doch verdächtig, oder?“
„Sie haben ihn in ihre Wohnung gelassen, sagten Sie mir vorhin“, insistierte der Kommissar.
„Ja klar. Der wollte doch unbedingt meine Einkaufstaschen nach oben schleppen.“
„Aber warum, um Gottes Willen, haben Sie immer und immer wieder mit der Bratpfanne auf seinen Kopf eingeschlagen?“
Frau Schubert schaute so, als wäre der Kommissar begriffsstutzig. Sie wackelte mit dem Kopf, bevor sie antwortete. „Als er so am Küchentisch saß und immer wieder darüber redete, dass man auf sein Geld aufpassen und keinesfalls jemand Fremden in die Wohnung bitten sollte, da wurde ich schon hellhörig. Man liest ja so einiges in der Zeitung und plötzlich wurde mir klar, dass der auch so einer ist und keinesfalls einer vom Ordnungsamt. Der hat bestimmt die neue Ordnungsamtsjacke irgendwo geklaut.
Ich wollte nicht darauf warten, dass ich ihm verraten muss, wo ich mein ganzes Geld versteckt habe. Sie müssen wissen, das habe ich für meine Enkelkinder gespart.“
„Das kann ich verstehen“, versuchte Dobermann emphatisch zu wirken, „hat er Sie denn bedroht?“
Frau Schubert blickte erschrocken auf: „Aber nein, natürlich nicht. Es war ja ein so freundlicher junger Mann, aber er wollte partout nicht gehen. Ich habe ihn ins Wohnzimmer gebeten, heimlich die Pfanne geholt und zugeschlagen. Wie viel mal weiß ich allerdings nicht so genau. Und, als er regungslos am Boden lag, dachte ich mir, jetzt kann er mir nichts mehr tun. Also habe ich bei der Polizei angerufen und jetzt sind Sie hier und stellen so eigenartige Fragen.“