Mareike Klee liest im Keller-Klub
Debütromanvorstellung „erzähl ich morgen“
Mareike Klee, alias Susanne Fröhlich, liest aus ihrem ersten Roman „erzähl ich morgen“. Um nicht mit einer Fast-Namensschwester und Buchautorin verwechselt zu werden, hat die Porfessorin für Alte Geschichte an der TU Darmstadt das Pseudonym Mareike Klee gewählt. Ihr aktuelles Thema: der religiöse Alltag bei Griechen und Römern. Anders als zu erwarten, führt ihr literarisches Debüt aber nicht in die Antike, sondern in die ostdeutsche Gegenwart.

Als die Soziologin Hedwig den deutlich jüngeren Avi kennenlernt, ist sie von seiner charmanten Unbekümmertheit irritiert. Abenteuer sind in ihrem durch-strukturierten Alltag als Professorin und Mutter nicht vorgesehen. Aber was hilft das, wenn einer so hartnäckig bleibt …
Avi, der als erfolgreicher DJ und Produzent in der Berliner Musikszene unterwegs ist, überredet sie zu einem gemeinsamen Abend in seinem Lieblingsclub, wo sie es nicht lange aushält: zu laut, zu voll, die ganzen zugedröhnten Leute. Und doch erscheint auf einmal alles möglich, und so finden sich die beiden am nächsten Tag zusammen in einem Auto wieder, um nach Norden zu fahren, ans Meer.
„erzähl ich morgen“ ist eine so packende wie zarte Geschichte über das Loslassen und die Liebe; über Identitäten zwischen Ost und West. Klug und voller Zwischentöne verwebt Mareike Klee rasante Dialoge, rohe Satzfetzen und prägnante Beobachtungen zu einer Momentaufnahme unserer Gesellschaft. Ein Roman wie ein guter Kinofilm – temporeich und emotional, mit Leichtigkeit, Witz und Tiefe. Ein rasanter Debütroman, der einen bis zur letzten Seite in den Bann zieht.
VORHANG AUF hat ihr Werk bereits in der Novemberausgabe 2025 vorgestellt, hier geht es zur Rezension.


MDR/filmpool fiction/Stefan Erhard