High Five mit Matthias Naas

  1. Bessunger Kerb: Neben dem Heinerfest, sicherlich das Traditions-Highlight des Jahres mit einem Programm für Jung und Alt, rund um den wunderschönen Orangeriegarten. Seit Kindesalter mein Lieblingsfest, für das ich seit letztem Jahr – mit Zylinder bedeckt – als Kerbevadder unterwegs sein darf. Wie auf allen anderen Kerben unserer Stadt, ein feucht-fröhliches und geselliges Beisammensein mit Freunden und alten Bekannten. Immer lustig – immer schön!
  2. Ludwigshöhe: Unser Hausberg hat einige Feste über das Jahr zu bieten, und ist mit der ganzjährig wunderbaren Bewirtung einen Spaziergang wert. Es gibt Schnitzel und Gezapftes, die Spatzen pfeifen von den Ästen, die Bienen summen im Gebüsch und der Turm steht stolz da wie eh und je. Bald auch ohne Gerüst und begehbar, gibt er bei klarer Sicht eine herrliche Aussichtsplattform bis nach Frankfurt und Offenbach her. Daher mein Tipp: schöner noch bei schlechtem Wetter, denn dann sieht man die beiden Vororte unserer Stadt nicht.
  3. Grohe Brauerei: Eija, was soll ich sagen. Es liegt daran, dass mein Vadder mich schon als kleiner Bub vom Anker zum Grohe geschleppt hat. Es ist und bleibt sicherlich mein Lieblingsplatz, um ein Helles zu trinken. Drinnen wie draußen, allein oder mit Freunden „dahogge und schleecht Zeuch babbeln“, und am liebsten früh.
  4. Goldene Krone: Wird immer mein Herzensplatz bleiben. Eine Legende dieses Haus mit allen Sälen. Seit meinem ersten Besuch 1982 zur „Teenie-Time“ bin ich – wie viele andere auch – quasi darin aufgewachsen. Die Krone ist unser zweites Wohnzimmer. Die Szene, die Musik, der Geruch, die Stimmung, und das Flaschenbier – alles passte über all die Jahre hinweg. Und heute schwelge ich in den schönsten Erinnerungen, wenn ich in der Krone-Kneipe oder an der Rocky-Bar sitze und meine Unterarme auf dem Holz der Tresen aufliegen. Der stille Zeitzeuge der längsten Gaststättentradition unserer Stadt.
  5. Böllenfalltorstadion: Last but not least, sind wir bei einem weiteren Traditions-Highlight: unsere 98er! Es ist eine Herzensangelegenheit und bedarf eigentlich keinerlei Erklärungen. Aber eventuell bedurfte es, wie bei mir, einen Opa, der mich im Stadion auf die Schultern nahm, und ich das Grün des Rasens roch, dabei den Jubel und die Gesänge hörte, die noch heute durch das Stadion hallen. Alles etwas umgebauter zwar – aber als Darmstädter ein Muss.

Von Matthias Naas, gebürtiger Heiner seit 54 Jahren, selbstständig, Schriftsteller, und Bessunger Kerbevadder seit 2022.