High Five mit Bijan Kaffenberger

- Prinz-Emil-Garten: In der Goethestraße 20 habe ich als kleiner Bub gewohnt und wurde auf der Mornewegschule eingeschult. Wie schon Aurora bei ihren „High Five“ schrieb, der Prinz-Emil-Garten war unser Balkon und Garten. Ob beim Bolzen im Käfig, auf dem Spielplatz oder der Wiese rund um den Teich: als Kinder hatten wir hier immer Spaß. Besonders schön finde ich das Schlösschen: Wenn ich OB wäre, dann würde ich den Amtssitz dorthin verlegen lassen.
- Orangerie: In meiner weiteren Schulzeit auf der Edith-Stein-Schule verlagerte sich meine Parknutzung Richtung Orangerie und häufiger auch – wahrscheinlich zum Leid der Anwohner – in die Abendstunden. Bis heute finde ich es erstaunlich, was die Natur alles aushält. Eine Hecke in der Orangerie trägt ohne Probleme einen volljährigen Schüler! Mittlerweile muss ich meinen Sohn regelmäßig bremsen, Ähnliches zu versuchen.
- Das Bölle: Ich habe in meiner Zeit als Fan hautnah die Veränderung des Stadions am Böllenfalltor miterlebt. DFB-Pokal, 2001/2002, Achtelfinale 2001 offiziell waren 25.000 Fans da. Es müssen mehr gewesen sein. So eng stand ich nie wieder auf der Gegengerade oder überhaupt in einem Stadion. Als ich dann allein zu den Lilien gehen durfte, ging’s in den F-Block. Wir sahen die Stahlkonstruktion der Süd- und Nordtribüne kommen, die Gegengerade und Haupttribüne gehen. Heute stehe ich im A-Block, auch wenn der mittlerweile in der komplett anderen Ecke liegt. Aber heute ist ohnehin am Bölle alles komplett anders, statt 3. oder gar 4. Liga gibts Bundesliga und außer der (hoffentlich bald zurückkehrenden Dugena-Uhr) ist kaum etwas mehr, wie es früher war. Dies ist aber nicht unbedingt etwas Schlechtes.
- Bauerngarten (Eberstadt hinter der Modaubrücke): Mein bester Freund aus Kindertagen hat unweit des Bauerngartens gewohnt. Mit einem Döner vom Murat – manchmal hat es auch nur für ein Soßenbrot gereicht – habe ich dort einige schöne Stunden auf den Bänken verbracht. Die Alufolie ist tatsächlich aber immer im Mülleimer gelandet, denn die Eltern von Olli hatten immer ein Auge drauf, wie wir diesen schönen Ort hinterlassen.
- Eiche Darmstadt in der Heimstätte: Was hab ich hier auf die Knochen gekriegt in meiner Zeit als Fußballer bei der SKG Roßdorf. Heute kenne ich den Verein als engagiert, wenn’s drum geht, Landesförderung für Platz, Licht und Kabinen einzuwerben. Gerne erinnere ich mich an das 70. Vereinsjubiläum. Da durfte ich mit Stadträtin Rita Beller aus der Siedlung den Anstoß machen und war mir sicher: Das ist ein echtes Freundschaftsspiel!
Bijan Kaffenberger, geboren 1989 im Marienhospital, wuchs in Roßdorf und Bessungen auf. Er ist direkt gewählter Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Darmstadt II. Er studierte International Economics and Economic Policy an der Goethe-Universität Frankfurt und arbeitete dort anschließend am Lehrstuhl für Bankbetriebslehre. Im Thüringer Wirtschaftsministerium war er ab 2016 als Referent für Breitbandausbau und Digitalisierung beschäftigt, bis er 2019 in den Landtag gewählt wurde. Er ist digitalpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion sowie Co-Vorsitzender des Forums Kunst und Kultur der Sozialdemokratie in Hessen.
Bijan ist Mitglied im Verwaltungsausschuss beim Staatstheater Darmstadt und steht im Theaterstück „Chinchilla Arschloch, waswas“, einer Koproduktion von Rimini Protokoll, Schauspiel Frankfurt und dem Künstlerhaus Mousonturm, auch selbst auf der Bühne. Das gleichnamige Hörspiel, bei dem er ebenfalls mitwirkte, gewann den Deutschen Hörspielpreis der ARD. Sein Buch „Was machen Politiker eigentlich beruflich? Fragen an die da oben“ ist im Rowohlt Verlag erschienen.