Ein Mann, ein Hund und drei Enden
„Hol das Stöckchen. Hasso, hol es!“
Der junge Schäferhund schaute sein Herrchen konzentriert an. Er reagierte erst auf den Befehl, als er den ausgestreckten Zeigefinger des stämmigen Mannes mit dem kantigen Gesicht und den kurzgeschorenen Haaren sah und dieser auffordernd in Richtung des nahen Waldrandes wies. Hasso lief schwanzwedelnd und im Zick-Zack-Kurs los und verschwand zwischen den Bäumen. Es dauerte eine Zeitlang, dann bellte der Schäferhund, was sonst gar nicht seine Art war und kaum später kam er zurück, mit irgendetwas in seinem Maul. Herr Rescher sah, dass es kein Stock war. Er ging ein paar Schritte auf seinen Hund zu. Plötzlich erkannte er, was Hasso zwischen seinen Zähnen hielt. Es war armlang, auf der einen Seite glich es einem alten abgenagten und vergammelten Knochen, die andere Seite hing etwas herunter, sie schien schwerer zu sein und am Ende sah es fleischig aus.
Der Mann mit dem ernsten Gesichtsausdruck und den tiefen Falten auf der Stirn, kniete sich nieder und sagte mit lauter Stimme: „Aus“ und „Platz“. Der Schäferhund gehorchte und ließ hechelnd seine Zunge aus dem Maul hängen. Herr Rescher betrachtete den Knochen mit den fünf abgenagten Fingern daran und erkannte den Ring. Er löste ihn von dem Finger und schaute ihn genauer an. Es war tatsächlich der Ehering, den er vor einigen Jahren gemeinsam mit seiner, damals noch geliebten Frau bei dem teuersten Juwelier der Stadt gekauft hatte. Nun drehte er ihn in seiner Hand hin und her und dachte daran, wie er den Mord an seiner Ehefrau in Auftrag gegeben und wie viel tausende von EURO er dafür bezahlt hatte.
Jeder Euro hatte sich gelohnt, dachte er mit einem Lächeln, denn seine Ehefrau war sehr vermögend gewesen, die Erbschaft war viel höher als die Ausgaben. Herr Rescher konnte gut davon leben und nun dies hier.
Anscheinend war seine Frau nicht tief genug verschachert worden und die wilden Waldtiere hatten ihre Überreste entdeckt und die Knochen abgenagt.
Herr Rescher wollte nicht ins Gefängnis.
Er musste die Überreste zusammensuchen und ein Feuer machen, das wäre eine Chance, dachte er sich und machte sich an die Arbeit. Sein Hund, Hasso, half ihm dabei, nach seinen Möglichkeiten.
Nun haben Sie die Wahl zwischen drei alternierenden Enden:
Ende für Gerechtigkeitsfanatiker
Das realistische Ende
Ein überraschendes Ende