Zwangsenterbte Yuppies und „Opferwürste“

Knallige Erbschafts-Komödie „Jeeps“ feiert Premiere

Immer diese Geländewagen! Jetzt stehen sogar die Parkplätze der Arbeitsagentur voll mit den dicken Autos. Denn in Nora Abdel-Maksouds Satire „Jeeps“, die am 1. Juni Premiere feiert, sorgt eine Erbschaftsreform dafür, dass Vermögen gnadenlos umverteilt wird. Jetzt wird per Los im Jobcenter entschieden, wer etwas erbt. Hier am Ort der maximalen Tristesse treffen nun Yuppies auf Dauer-Bürgergeld-Empfänger und liefern sich einen irren Schlagabtausch.

Von den Sachbearbeitern auf dem Amt müde als „Opferwürste“ belächelt, versucht jeder verzweifelt, etwas von den rund 400 Milliarden Euro aus der neu eingeführten Erbschafslotterie zu bekommen. Denn wer gibt schon gern was ab? Aber es wird noch absurder: die zwangsenterbte Start-Up-Gründerin Silke verbündet sich mit dem Dauer-Arbeitslosen und Amtskenner Maurice zu einem erpresserischen Duo! Die beiden drohen dem überkorrekten Amtsmitarbeiter Gabor, seinen heiß geliebten Geländewagen in die Luft zu sprengen, wenn er nicht Gerechtigkeit walten lässt.

2021 wurde die Komödie der Münchner Autorin Nora Abdel-Maksoud uraufgeführt. In der Darmstädter Inszenierung von Jessica Weisskirchen unterstreichen absurde Tanzeinlagen (Choreografie Michael Bronczkowski) und eine Bühne mit vielen Komödien-Schwingtüren und Schlupflöchern (Bühne Wanda Traub) das bissig zugespitzte Stück über Neid, Geld und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Premiere 1.6.24 19:30 Uhr | Kammerspiele | Staatstheater Darmstadt | www.staatstheater-darmstadt.de
Weitere Termine: 15.6., 21.6., 27.6. sowie 6.7.24 jeweils 19.30 Uhr