50 Jahre Gaymann

Von Hühnern und anderen Menschen | Ausstellung in der Kunsthandlung Langheinz

Er hat über 20.000 Zeichnungen gefertigt und so viele Bücher veröffentlicht, dass er die genaue Zahl „so um die 120“ nur schätzen kann. Seit einem halben Jahrhundert bringt er Menschen mit seinen gemalten Witzen zum Lachen. Und trotzdem, so glaubt der Künstler, können viele seinen Namen nicht zuordnen. Tatsächlich gehört Peter Gaymann zu den erfolgreichsten und beliebtesten Cartoonisten Deutschlands. Seine Zeichnungen erschienen millionenfach in den Medien, auf Postkarten, Plakaten, Büchern, Kalendern und auf Briefmarken. Über 30 Jahre lang skizzierte er mit der Cartoonreihe „Die Paar Probleme“ für die Frauenzeitschrift BRIGITTE die Herausforderungen des Zusammenlebens von Mann und Frau.

Sein Markenzeichen sind die gelben Hühner. Sie sehen aus wie Federvieh, verhalten sich aber wie Menschen, mit all ihren Schwächen und Stärken. Wenn sie nicht wellnessen, treiben sie Sport. „Wer zuerst 100 Kalorien verbrannt hat, gewinnt ‘ne Tafel Schokolade“, feuern sie sich gegenseitig an auf dem Trimmrad im Fitnesscenter, im Kampf gegen überflüssige Pfunde. Nicht nur Hühner haben es ihm angetan, auch Frauen und Männer, Kinder, Katzen, Schweine, Rentiere, Weihnachtsmänner, und überdies die Gans, die zum Weihnachtsmann aufschaut. „Freust du dich auf Weihnachten?“, fragt dieser, fein lächelnd. Er hat einen langen, weißen Bart und einen dicken Bauch. Es sind die Details, die die Idylle ins Wanken bringt. Der Weihnachtsmann trägt eine Kochmütze, hält eine Gabel in der Hand. „Geht so“, haucht die Gans, die Schweißperlen auf der Stirn.

In diesem Jahr wird Peter Gaymann 75 Jahre und blickt auf 50 Jahre Schaffenszeit zurück. Im Jubiläumsjahr stellt die Kunsthandlung Langheinz limitierte Grafiken und Unikate im Rahmen der Ausstellung aus. Originale sind bei Grafikern und Zeichnern nicht selbstverständlich, erklärt Peter Gaymann. „Heute arbeiten viele jüngere Kollegen digital. Digitale Arbeiten können mit einem Knopfdruck veröffentlicht werden, aber für Sammler ist das nicht interessant. In meinen Anfängen gab es gar keine Computer“, erinnert er sich. „Ich könnte auch am Laptop oder Tablet zeichnen, aber mir ist Papier lieber. Die Museen und Kunsthandlungen freuen sich darüber, dass ich viele Originale habe, sie sind für Ausstellungen wichtig.“ Für die Betrachter seiner Werke sind diese oft eine Überraschung: „Manchmal sind die Originalarbeiten ganz klein, im Buch aber ganz groß.“ Und manchmal genau umgekehrt, in jedem Fall aber immer witzig!

Vernissage zur Ausstellung am 19.9.25  (Fr.) um 19 Uhr

19.9. bis 18.10.25 | Kunsthandlung Langheinz | Schulstraße 10 | Darmstadt | Eintritt frei | www.kunsthandlung-langheinz.de