Serientipp | Achtsam morden

Wenn Dragan durch den Schredder rattert – Mini-Serie mit schwarzem Humor vom Feinsten

Der Alltag bietet nur noch Baustellen und die To-Do-Listen wachsen über den Kopf: Wer kennt das nicht? Was es braucht, ist die notwendige Balance, Ausgleich und Achtsamkeit: Die nötige Work-Life-Balance, auch um Ehe und Familie wieder mehr Gewicht zu verleihen.

Und so landet Anwalt Björn Diemel (Tom Schilling) nicht zuletzt auf Druck von Gattin Katharina (Emily Cox) bei Achtsamkeits-Seminarleiter Joschka Breitner (Peter Jordan). Der sagt ihm, wo es langgeht – und wie: „Stress entsteht dann, wenn man Dinge tun muss, die man lieber nicht tun würde“, ist so ein Achtsamkeits-Spruch, den sich der Anwalt sehr zu Herzen nimmt, wenn er zum coolen Mörder wird.

Sein erstes Opfer: Dragan, sein wohl lukrativster Mandant, den der Anwalt immer wieder aus der Klemme holt. Doch als Dragan ein von Papa Diemel lange versprochenes Vater-Tochter-Wochenende in Gefahr bringt, macht der Anwalt kurzen Prozess und „Papas Arbeit“ landet zunächst im Kofferraum und weil es von dort irgendwann müffelt, wird Dragan zunächst mit der Kettensäge seziert, dann ordentlich geschreddert und anschließend im See entsorgt.

Der Anwalt bleibt achtsam und entspannt und muss schließlich, um nicht aufzufliegen, den Job des Großkriminellen selbst übernehmen. Was draus folgt, macht die acht Folgen in jeweils etwa dreißig Minuten zu einem sehr unterhaltsamen, äußerst schwarzhumorigen Serien-Highlight.
Die Basis für die Mini-Serie ist die Romanvorlage von Karsten Dusse, der mit der Achtsam-Morden-Reihe zurecht erfolgreich ist. Gut möglich, dass sich Produzent Oliver Berben einer zweiten Staffel annimmt. Grundlage könnte dann das zweite von inzwischen vier Erfolgskrimis werden: „Das Kind in mir will achtsam morden“ – und nicht etwa Heimat finden. Könnte also gut werden!

Achtsam morden | Netflix | Acht Folgen | FSK 16 Jahre | jeweils zwischen 30 und 40 Minuten