Veranstalter: Deutsches Polen-Institut, Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung
Zwei Lyriker in einer Lesung, ein Pole und ein Deutscher: Tadeusz Dąbrowski aus Danzig, wahrscheinlich der
wichtigste Dichter seiner Generation in Polen. Und der Wahl-Berliner Jan
Wagner, der mit seinem vielfach preisgekrönten Werk deutschsprachiger
Lyrik neues Leben einhauchte. In dieser Doppel-Lesung sind
Überraschungen vorprogrammiert: Präsentiert sich die Welt im lyrischen
Blick aus Polen anders als aus Deutschland? Was vermag Sprache in einer
Zeit, in der die komplexen Probleme holzschnittartige Lösungsangebote
gegenübergestellt werden?
Moderation: Peter Oliver Loew.
Tadeusz Dąbrowski, geboren 1979, ist ein renommierter polnischer
Lyriker und hat sechs in zahlreiche Sprachen übersetzte Gedichtbände
veröffentlicht. Auf Deutsch erschienen „Schwarzes Quadrat auf schwarzem
Grund“ (2010) und „Die Bäume spielen Wald“ (2014). Als Redakteur der
Literaturzeitschrift Topos und künstlerischer Leiter des Festivals
Europäischer Dichter der Freiheit lebt er in Danzig. Für sein
literarisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter
zuletzt den Horst-Bienek-Förderpreis (2014) und den Literaturpreis der
Hauptstadt Warschau (2014). Zuletzt erschien sein Gedichtband „Wenn die
Welt schläft“ (2022).
Jan Wagner, 1971 in Hamburg geboren, lebt in
Berlin. 2001 erschien sein erster Gedichtband „Probebohrung im Himmel“.
Es folgten „Guerickes Sperling“ (2004), „Achtzehn Pasteten“ (2007),
„Australien“ (2010), „Die Eulenhasser in den Hallenhäusern“ (2012) und
der Sammelband „Selbstporträt mit Bienenschwarm“ (2016) und zuletzt „Die
Life Butterfly Show“ (2018) sowie die Essaybände „Der verschlossene
Raum“ (2017) und „Der glückliche Augenblick“ (2021). Für seinen
Gedichtband „Regentonnenvariationen“ (2014) gewann er 2015 den Preis der
Leipziger Buchmesse, 2017 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis
ausgezeichnet. Ende Oktober erscheint sein neuer Gedichtband „Steine
& Erden“.
Prof. Dr. Peter Oliver Loew ist Historiker, Übersetzer und Direktor des Deutschen Polen-Instituts