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Duo Voltige – Maiden Flight

9. August 20:00 - 22:00

Kerstin Haberecht: Alt-Saxophon, Loop-Station
Lukas Roos: Gitarre, Loop-Station

Die Kunst des Duos hat nicht zuletzt im Jazz eine lange Geschichte. Der musikalische Dialog zweier Musiker*innen verheißt gegenseitige Aufmerksamkeit und spielerisches
Einverständnis, viele Nuancen und hohe Intensität. Von all dem bieten Kerstin Haberecht und Lukas Roos eine Menge. Auf ihrem ersten gemeinsamen Album Maiden Flight
begeistern die beiden mit melodischen und zurückhaltend abstrahierten Passagen, atmosphärischer Tiefe und Leichtigkeit, rhythmischer Raffinesse und feinsinnigen
Interaktionen. Am meisten überrascht jedoch ihre Klangvielfalt. Zum einen die ihrer Instrumente, also Haberechts überwiegend warm timbriertem, eloquentem Alt-Saxophon und
Roos’ variabler E-Gitarre, die zwischen eleganten bis fließenden Jazz-Spielweisen und modernen, auch mal rockigen Sounds changiert. Die individuelle Klangsprache von Duo
Voltige basiert zum anderen auf dem ausgefuchsten Einsatz zweier Loop-Stations. Deren pointierte Phrasen und Motive, Muster und Formen bereichern und verdichten die
atmosphärische Musik.

„Nie sind Elektronik oder Virtuosität Selbstzweck, […] sie dienen stets einer musikalischen Idee“, konstatierte die Badische Zeitung nach einem Konzert im Oktober 2023 und freute
sich, „dass Jazz durchaus jung, frisch und unakademisch daherkommen kann.“ Gekonnt verbindet Duo Voltige Geschichtsbewusstsein mit einer zeitgemäßen Haltung. Recht
eingängige Melodien bieten immer wieder Anknüpfungspunkte, manche Grooves, ungerade Metren und überraschende Taktwechsel lassen unwillkürlich mitwippen oder aufmerken. Die von Haberecht und Roos komponierten und arrangierten Stücke vertonen Erinnerungen an idyllische Momente am Pariser Seine-Ufer und an bunte Kleinstadt-Stimmungen, ein tiefliegendes Gefühl der Dankbarkeit, aber auch ambivalente Emotionen während der Corona-Lockdowns. Aus dem fokussierten Zusammenspiel resultiert eine bemerkenswerte Intimität. So können die Stücke einen lockenden, dem Publikum zugewandten Charakter entwickeln, der – wie bereits in der FAZ über Kerstin Haberecht zu lesen war – an die Hand nimmt, um durch Variationen auch mal in unerwartete Umgebungen zu führen.

Wie häufig bei Debütalben sind die Stücke von Maiden Flight über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden. Manche während der Pandemie, wenige in den letzten Wochen vor dem Studiotermin. „Anfangs überwogen die getragenen Kompositionen, die wir schließlich um einige schnellere Titel ergänzt haben“, skizziert Kerstin Haberecht die Entwicklung des Repertoires. „Im Allgemeinen schreibe ich nicht über ein Thema, sondern habe eine Farbe oder ein Bild vor Augen, von dem ich ausgehe“, erklärt Lukas Roos seinen Ansatz. Meist
bringen Haberecht und Roos jeweils eigene Entwürfe mit, um diese dann gemeinsam auszuarbeiten. Für Danse Des Prisonniers hingegen haben sie sich im Proberaum getroffen
und tatsächlich gemeinsam komponiert. „Das war ein perfekter Moment während des Lockdowns, wir waren zwar in mancher Hinsicht unfrei, hatten aber Spaß in der plötzlich
vorhandenen Zeit“, erinnert sich Haberecht. Womöglich lässt der erste Teil des Stücks gerade deswegen ein wenig Walzer-Anmutung erkennen Dank der synchronisierten Loop-Stations können Haberecht und Roos ansonsten drohende Rollenmuster hinter sich lassen. Der Gitarrist darf mehr als nur begleiten, die Saxophonistin
kann auch während dessen Soli etwas beisteuern. Nebenbei ermöglicht die Technik, Hörgewohnheiten eines weniger Jazz-affinen Publikums zu treffen, etwa wenn Haberecht auf
dem Saxophon listig Streicher nachahmt. Zuweilen mischen sich die Looper aber auch in die Entwicklung der Stücke ein. „Technik macht Freude, wenn sie funktioniert – aber weniger, wenn man zwei Stunden Handbuch studieren muss, um ans Ziel zu kommen“, lacht Haberecht, „manchmal fühlt es sich an, wie in einem Labor zu sein. Wir haben in den
vergangenen Jahren die Geräte gelernt wie Instrumente. Dabei mussten wir erkennen, dass die Looper uns einerseits helfen, einen modernen Sound zu kreieren, andererseits aber auch bestimmte kompositorische Wege erfordern.“

 

Freitag 9. August 2024  –  20 Uhr  –  reservierung@agora-da.de 

12€ erm 8€

 

 

 

 

 

Details

Datum:
9. August
Zeit:
20:00 - 22:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

AGORA am Ostbahnhof
Erbacherstr. 89A
Darmstadt, 64287 DE

Veranstalter

Agora-bewegt
E-Mail:
kultur@agora-da.de
Veranstalter-Website anzeigen

Details

Datum:
9. August
Zeit:
20:00 - 22:00
Veranstaltungskategorie:

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AGORA am Ostbahnhof
Erbacherstr. 89A
Darmstadt, 64287 DE

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kultur@agora-da.de
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