Kultureller Salon

Ostmigrantisch, postmigrantisch – polnisches Schreiben in Deutschland

Seit langer Zeit leben Menschen in Deutschland, die aus Polen stammen und in Deutschland zur Feder greifen. Ihre Texte, die teils auf Deutsch, teils auf Polnisch entstehen, bereichern die deutsche Literatur auf eine außergewöhnliche Weise, indem sie Horizonte erweitern und Sprache neu erklingen lassen. Dabei stehen oft, aber keineswegs immer, deutsch-polnische Geschichten und die Umstände von Herkunft und Ankunft im Mittelpunkt.

Die Veranstaltungsreihe wird sich auf zwei Generationen literarisch tätiger Menschen konzentrieren, die wir als „ostmigrantisch“ und „postmigrantisch“ bezeichnen. Zur Generation „ostmigrantisch“ zählen wir Kulturschaffende, die bereits nach einer Sozialisierung in Polen nach Deutschland gekommen sind. Sie haben gelegentlich einen Sprachwechsel absolviert und begonnen, auf Deutsch zu schreiben, gelegentlich sind sie aber auch ihrer ersten Muttersprache treu geblieben. Zur Generation „postmigrantisch“ zählen wir Autor*innen, die entweder als Kinder nach Deutschland gelangt oder hier in aus Polen stammenden Familien aufgewachsen sind.

An vier literarischen Abenden nähert man dem Thema aus unterschiedlicher Perspektive, jeweils in einem Mix aus Lesung und Gespräch. Nur am ersten Abend wird das Portfolio erweitert um die satirische Show – der „Club der polnischen Versager“ wird dann in Darmstadt gastieren und mit seinem Programm die Grundlage für die folgenden Diskussionen legen. Es folgen ein „postmigrantischer“ und ein „ostmigrantischer“ Abend, ehe wir mit einem jungen postmigrantischen Autor einen Blick in die Zukunft migrantischen Schreibens werfen.

Die Schader Stiftung bittet um Anmeldung unter www.schader-stiftung.de/ostmigrantisch. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Es wird eine Anmeldebestätigung per E-Mail versendet.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „Kultur leben. Vielfalt und Integrationspotenziale in Rhein-Main und Hessen“ statt, das vom WIR-Programm des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales (HMSI) gefördert wird.

Programm

Deutschland mit der polnischen Brille

Do. 16.1.25 | 18.30 Uhr | Schader-Forum | Goethestraße 2 | Darmstadt
Im Gespräch: Adam Soboczynski, Journalist und Schriftsteller, Berlin | Patricia Verne, Journalistin und Autorin, Baden-Baden
Moderation: Dr. Andrzej Kaluza, Deutsches Polen-Institut | Prof. Dr. Renata Makarska, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Zwischen Sagen und Versagen: Literarische Existenzen in Berlin

Do. 30.1.25 |  18.30 Uhr | Schader-Forum | Goethestraße 2 | Darmstadt
Show: Adam Gusowski & Piotr Mordel, Club der polnischen Versager, Berlin
Im Gespräch: Adam Gusowski & Piotr Mordel, Club der polnischen Versager, Berlin | Brigitta Helbig-Mischewski, Schriftstellerin, Berlin
Moderation: Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Deutsches Polen-Institut

Deutsch über Polen, Polnisch über Deutschland

Do.  20.2.25 |  18.30 Uhr | Schader-Forum | Goethestraße 2 | Darmstadt
Im Gespräch: Magdalena Parys, Schriftstellerin, Berlin | Artur Becker, Frankfurt am Main
Moderation: Dr. Andrzej Kaluza, Deutsches Polen-Institut | Dennis Weis, Schader-Stiftung

Wurzelsuche

Do. 6.3.25 | 18.30 Uhr | Schader-Forum | Goethestraße 2 | Darmstadt
Im Gespräch: Martin Piekar, Schriftsteller, Frankfurt am Main
Moderation: Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Deutsches Polen-Institut | Prof. Dr. Renata Makarska, Johannes-Gutenberg-Universität Main