Dieburger Orgelmeile
Musikalische Reise von Bach bis Billy Eilish | Vier Konzerte in vier Kirchen am 14. September
Auch in diesem Jahr zählt die beliebte Dieburger Orgelmeile mit Konzerten in vier Kirchen zu den Höhepunkten des Kultursommers Südhessen. Sie findet bereits zum 16. Mal statt und startet am Samstag, 14. September 2024, um 16.30 Uhr in der Evangelischen Kirche Dieburg. Magdalena Hermann, Sopran, Kristina Hensel, Querflöte und Kantor Werner Utmelleki an der Orgel und am Klavier nehmen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise von Bach zu französischen und italienischen Meistern. Dabei erklingen unter anderem auch der 1. Satz aus der Trio-Sonate von Johann Sebastian Bach, aus Karneval der Tiere „Der Schwan“ von Camille Saint-Saens und „You raise me up“ von Rolf Levland.
Das zweite Konzert beginnt um 18 Uhr in der Wallfahrtskirche unter steht unter dem Motto „4 Hände und 4 Füße“. Diözesankirchenmusikdirektor Lutz Brenner aus Mainz und der ehemalige Mainzer Domorganist Albert Schönberger spielen Werke für Orgel solo und zu vier Händen, auch an zwei Orgeln, von Bach, Mozart, Lucchinetti, Viadana und freie Improvisationen.
Die „Orgelwanderung“ führt anschließend weiter in die Stadtkirche, wo um 19.30 Uhr Panflöte und Orgel zu erleben sind. Hier gibt es ein Wiedersehen mit der weltweit führenden Panflötistin Hannah Schlubeck, die 1973 als Matthias Schlubeck in Wuppertal geboren wurde und seit 2020 als Hannah Schlubeck im Einklang mit Körper und Gefühlen lebt. Ihr zur Seite steht der Titularorganist der St. Salvator-Kathedrale in Brügge, Ignace Michiels. Beide spannen den musikalischen Bogen von Bach über Alessandro Marcello und Ignaz Mara hin zu Piazzolla.
Den krönenden Abschluss bildet um 21 Uhr in der Kirche St. Wolfgang das „Crossover-Konzert“ des Popchors ConFuego unter der Leitung von Dirk Schneider mit Bernhardt Brand-Hofmeister an der Orgel. Hits und Chartklassiker aus Pop, Rock und Jazz, wie Bohemian Rhapsody von Queen, Whiter Shade of Pale von Procol Harum sowie When the Party‘s Over von Billie Eilish und viele andere werden das Publikum begeistern.
Eintrittskarten für die Orgelmeile sind im Kulturamt der Stadt Dieburg, Markt 4 erhältlich oder können telefonisch unter Telefon (06071) 2002-209 sowie unter (0171) 6336455 oder per E-Mail an kultur@dieburg.de für die Tageskassen reserviert werden. Der Eintritt kostet 12 Euro für ein Konzert, 20 Euro für zwei Konzerte, 26 Euro für drei Konzerte und 30 Euro für vier Konzerte (Ermäßigung für Schüler, Studierende, Auszubildende sowie für Menschen mit Behinderungen).
Weitere Informationen zum Programm
„Orgel mit Samt und Seide“ | 16.30 Uhr | Ev. Kirche | Frankfurter Straße 1

Magdalena Herrmann (Sopran) | Kristina Hensel (Querflöte) | Werner Utmelleki (Orgel und Klavier)
Magdalena Hermann (Sopran) ist nahe der usbekischen Hauptstadt Taschkent geboren und aufgewachsen. Dort studierte sie den klassischen Gesang am höheren Lehrinstitut für Musik und beendete dieses mit Diplomauszeichnung als Konzertsängerin, Künstlerin des Bühnen- und Akademieensembles. Anschließend wurde sie als beste Absolventin für einen Studienplatz am Konservatorium in St. Petersburg nominiert. Doch das Schicksal wollte es anders: Sie siedelte 1988 nach Deutschland um, wo sie zwei weitere Jahre an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt studierte, zahlreiche Meisterkurse besuchte und an Wettbewerben teilnahm; den letzten gewann sie mit der Auszeichnung „Beste Darstellerin der russischen Romanze und des russischen Volksliedes“.
Die Flötistin Kristina Hensel studierte zunächst Lehramt für Musik an der Musikhochschule in Frankfurt am Main. Anschließend erweiterte sie ihr Repertoire an der Musikhochschule in Mainz in Elementarer Musikpädagogik. Das Studium schloss sie im Jahr 2015 mit Auszeichnung ab. Daneben studierte sie am Mainzer Peter-Cornelius Konservatorium in der Klasse Stefan Albrecht Querflöte/Piccoloflöte und rundete ihr Studium mit dem Konzertexamen ab. Als Flötistin spielt sie regelmäßig in verschiedenen Orchestern und gibt Solokonzerte. Unter anderem konzertierte sie bereits im Hessischen Rundfunk, in der Alten Oper Frankfurt am Main und war langjähriges Orchestermitglied in der Jungen Oper Rhein-Main.
Werner Utmelleki legte 1989 das A-Staatsexamen für katholische Kirchenmusik am Robert-Schumann-Institut in Düsseldorf ab. Im gleichen Jahr übernahm er die Stelle des Kantors an der Stadtkirche Peter und Paul in Dieburg. Mehrere Meisterkurse u.a. bei Helmuth Rilling und Orchesterleitung bei Stefan Tetzlaff vervollständigten seinen musikalischen Werdegang. Als musikalischer Leiter mehrerer Chöre und Ensembles im Rhein-Main-Gebiet nahm er sehr erfolgreich an nationalen und internationalen Chorwettbewerben teil. Seine Orgelkonzerte im In- und Ausland fanden ebenfalls ein begeistertes Echo. Seit September 2018 hat er einen Lehrauftrag im Fach Orgel am Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz inne. 2021 gründete er die allwöchentlichen Samstags-Orgelmatineen in der Stadtkirche St. Peter und Paul in Dieburg.
„Eins plus Eins – 4 Hände, 4 Füße“ | 18 Uhr | Wallfahrtskirche | Altstadt 18

Lutz Brenner (Orgel) | Albert Schönberger (Orgel)
Lutz Brenner ist in Mainz geboren, studierte Schulmusik, Germanistik, Kirchenmusik (A-Examen „Mit Auszeichnung“) und Konzertfach Orgel und Orgelimprovisation an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz, dem Conservatoire National de Région Dijon und an der Folkwang-Hochschule in Essen. Zu seinen Lehrern zählten Albert Schönberger, Hans-Jürgen Kaiser, Jean-Pierre Leguay und Roland Maria Stangier (Orgel); darüber hinaus Mathias Breitschaft (Chorleitung) und Michael Hofstetter (Orchesterleitung). Brenner ist Träger zahlreicher Preise, so unter anderem beim Internationalen Wettbewerb für Orgelimprovisation Schwäbisch Gmünd 2003 (Dritter Preis) und 2005 (Zweiter Preis). 2004 wurde Brenner als Bezirkskantor nach Bad Ems-St. Martin berufen und leitete dort den St. Martins-Chor Bad Ems. Seit 2006 arbeitet er im künstlerischen Leitungsteam der Orgelfestwochen des Kultursommers Rheinland-Pfalz mit. Neben Konzerten in Deutschland und ganz Europa spielte er Rundfunkaufnahmen und CD-Produktionen ein. 2020 wurde Brenner zum Diözesankirchenmusikdirektor des Bistums Mainz ernannt, derzeit hat er auch einen Lehrauftrag für das Fach Orgelimprovisation an der Musikhochschule Mainz.
Albert Schönberger, Domorganist a.D. am Hohen Dom zu Mainz und Komponist, war auch als Hochschullehrer für Orgel-Literaturspiel und -Improvisation sowie als Juror bei Orgelwettbewerben und Leiter von Meisterkursen tätig. CD-Einspielungen (www.organophon.de), Rundfunk- und Fernsehsendungen, dokumentieren sein grandioses Können. Anlässlich des 25. Bischofsjubiläums von Kardinal Lehmann schuf er das MAINZER CREDO, ein Werk für Sprecher, Solisten, 2 Chöre, Orgel & Orchester, das 2008 im Mainzer Dom aufgeführt wurde und auf CD erschienen ist. Das Land Rheinland-Pfalz würdigte Schönberger für seine außerordentlichen Verdienste um die Musikpflege und Musikschöpfung mit der Peter-Cornelius Plakette. Seit Beendigung seines regulären liturgischen Dienstes im Mainzer Dom ist das kompositorische Schaffen Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit geworden. Schönbergers jüngstes chorsymphonisches Werk, sein „Weihnachtsoratorium nach Lukas”, eine etwa 100-minütige musikalische Weihnachtsbotschaft – für Chöre, Sprecher, Solisten, Orchester, Alphorn, Orgel und optional Harfe – wurde 2018 in Weimar unter großem Anklang uraufgeführt.
„PAN‘ n PIPES“ | 19.30 Uhr | Kath. Stadtkirche St. Peter und Paul |Steinstraße 3

Ignace Michiels (Orgel) | Hannah Schlubeck (Panflöte)
Hannah Schlubeck gilt weltweit als eine der führenden Panflötistinnen und hat sich besonders im Bereich der Interpretation Klassischer Musik auf der Panflöte einen Namen gemacht. Sie wurde als Matthias Schlubeck 1973 in Wuppertal geboren und lebt seit 2020 als Hannah Schlubeck, im Einklang mit Körper und Gefühlen. Neben dem Hochschulstudium an der Musikhochschule Wuppertal, das sie 1998 mit dem Konzertexamen abschloss, erhielt Schlubeck außerdem Unterricht bei rumänischen Panflötenlegenden wie Damian Luca und Gheorghe Zamfir. Bereits als Zwölfjährige wurde sie vom französischen Panflötisten Jean-Claude Mara gefördert und gab im Alter von 15 Jahren ihre ersten Konzerte. Mittlerweile hat die Panflötenvirtuosin in mehr als 30 Jahren fast 2000 Konzerte in Kirchen und Konzertsälen gegeben. Konzertreisen führten sie ins europäische Ausland, in die USA, nach Lateinamerika und Australien. Neben zahlreichen Duo-Besetzungen konzertiert sie auch als Solistin mit Kammerensembles oder großen Orchesterbesetzungen. Hannah Schlubeck wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit (WDR, ZDF, SWR, 3Sat, MDR u.a.).
Ignace Michiels studierte Orgel, Klavier und Cembalo an dem Konservatorium seiner Heimatstadt Brügge. Seine Ausbildung vervollständigte er bei Robert Anderson an der Southern Methodist University in Dallas, bei Herman Verschraegen an der Royal Academy in Brüssel und bei Odile Pierre am Conservatoire National de Paris, wo er den begehrten ‘Prix d‘ Excellence’ erhielt. Ignace Michiels ist künstlerischer Dozent an der Hochschule Gent, Gastprofessor am Wheaton College in Chicago und unterrichtet auch am Konservatorium in Brügge. Daneben ist er Organist der St. Salvator-Kathedrale in Brügge und veranstaltet die dortigen Kathedralkonzerte.
„CROSSOVER – vocal vibes meet organ pipes“ | 21 Uhr | Kath. St. Wolfgang | Berliner Straße 37

ConFuego – Popchor | Dirk Schneider (Leitung) | Bernhardt Brand-Hofmeister (Orgel)
ConFuego Dieburg, der gemischte A-cappella-Popchor aus Dieburg, ist eine musikbegeisterte Gemeinschaft, die sich seit ihrer Gründung 2012 dafür engagiert, möglichst viele Facetten der menschlichen Gefühlswelt in der Musik hörbar werden zu lassen. In amüsanten und abwechslungsreichen Programmen konnte der Chor in den letzten Jahren viele Menschen für sich begeistern. Bei der Dieburger Orgelmeile betritt ConFuego wieder spannendes Neuland und freut sich darauf, die klanglichen Möglichkeiten der ungewöhnlichen Kombination von Popchor und Orgel unter Leitung von Dirk Schneider mit Hits und Chartklassikern aus Pop, Rock und Jazz zu präsentieren.
Dirk Schneider studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt Schulmusik, Gesangspädagogik und Konzertgesang. Seitdem ist er breit gefächert als Sänger, Gesangslehrer und Chorleiter in unterschiedlichen Bereichen tätig. Wichtige Lehrerinnen für seine Arbeit sind Prof. Henriette Meyer-Ravenstein und Carol Meyer-Bruetting, im Pop- und Jazzbereich war Prof. Sascha Wienhausen wichtiger Impulsgeber.
Bernhardt Brand-Hofmeister, in Darmstadt geboren, legt den Schwerpunkt seiner Tätigkeit als Konzertorganist auf die Improvisation in allen Stilrichtungen. Es entstanden Beiträge für Rundfunk und Fernsehen. Er spielte mehrere CDs ein, unter anderem die Projekt-CD „D.O.O.R. – Deep Organ On Rock“, erschienen beim Label ORGANO PHON, die Rock- und Orgelfans gleichermaßen begeistert. Seit 2011 ist er hauptamtlicher Organist an der großen Steinmeyer-Orgel der Ev. Johanneskirche in Darmstadt.