Roman mit Hund
Wie Menschen Tiere behandeln, sagt viel über deren Charakter aus. Darum gibt es etliche Geschichten, in denen Hunde oder Katzen heimliche Hauptfiguren sind. In diesen drei aktuellen Romanen ist jeweils ein Hund ein literarischer Sidekick: Im einen Fall ein furchtbar hässlicher blinder Mops, im anderen eine schüchterne Schäferhündin namens Princess und im dritten Buch Finn, ein sehr altersschwacher und inkontinenter Labradoodle.
Mehr (sieht man mal vom gleichen Preis ab) verbindet diese Romane nicht,
außer dass jeder für sich genommen richtig gut ist.

Freunde sind Menschen, die dich mögen, obwohl sie dich kennen – dieser Spruch passt zu diesem Roman. Darin erzählt die australische Autorin anhand vieler Rückblicke, was wahre Freundschaft bedeutet: dass man durch Höhen und Tiefen geht und einander trotzdem treu bleibt.

Nein, Altwerden ist nun wirklich nichts für Feiglinge. Man verliert seine Jugend, seine Träume, seine körperliche Unversehrtheit. Selbst wenn man sich noch gleich fühlt, verändert sich doch alles – auch Freundschaften. Darum geht es in diesem Roman: ums Altern, um Liebe, um Freundschaft. Adele, Jude und Wendy sind alle in ihren Siebzigern und treffen sich für ein Wochenende im Strandhaus ihrer verstorbenen Freundin. Bis zu Sylvies Tod waren sie zu viert, seit über 40 Jahren kennen sie sich, erlebt haben sie viel gemeinsam. Aber mögen sie sich auch? Die drei passen so gar nicht zusammen, mäkeln aneinander rum, haben alle ein schlechtes Bild von der anderen.
Aber so unterschiedlich sie und ihre Lebensläufe auch sind, so sehr gehören sie zusammen: Adele die schöne, aber erfolglose Schauspielerin, Wendy, die nachlässige Intellektuelle und die beherrschte Jude, die seit Jahrzehnten Geliebte eines verheirateten Mannes ist. Sylvie war Mittelpunkt der Freundschaft, aber wie alle anderen hatte auch sie ihre dunklen Seiten. Das gemeinsame Wochenende wird zu einer kleinen Offenbarung und zum eindringlichen Beleg dafür, dass wahre Freundschaft vieles überwinden kann.

Charlotte Wood: Ein Wochenende | Kein & Aber | 22 Euro