
Im Büro stundenlang am Computer arbeiten, dazwischen der Blick aufs Smartphone und abends noch ein bisschen spielen auf dem Tablet oder einen Film schauen – unsere Augen müssen in digitalen Zeiten richtig harte Arbeit leisten. Und das kann sich bemerkbar machen.
Drei bis sechs Stunden täglich sind die Deutschen laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2018 online, die Arbeit gar nicht mal eingerechnet. Für unsere Augen bedeutet das volles Programm. Denn das Starren auf kleine und auch große Bildschirme fordert den Sehorganen einiges ab: Der Lidschlag vermindert sich, wir blinzeln seltener, wodurch weniger Tränenflüssigkeit produziert wird. Das führt dazu, dass die Augenoberfläche nicht mehr ausreichend mit Flüssigkeit benetzt wird und förmlich austrocknen kann.
Rot, juckend, Fremdkörpergefühl: trockene Augen
Sie brennen, die Lider sind geschwollen und es fühlt sich an, als hätte man was im Auge – zu wenig Feuchtigkeit macht sich unterschiedlich bemerkbar. „Müde“ Augen, Juckreiz und Rötungen können Hinweise darauf sein. Und diese Beschwerden sollte man ernst nehmen. Denn obwohl das trockene Auge als Befindlichkeitsstörung gilt und selten schwere Folgen hat, sind auf Dauer gestresste Augen empfindlicher und wehrloser gegen Umwelteinflüsse.
Tränen fürs Sehen
Eigentlich produziert das Auge ständig Tränenflüssigkeit. Der unwillkürliche Wimpernschlag sorgt dafür, dass die Augenoberfläche gleichmäßig und ständig mit Feuchtigkeit benetzt wird. Dieser Tränenfilm ist für die Lichtbrechung an der Hornhaut und damit für scharfes Sehen entscheidend. Er schützt die Augen vor Umwelteinflüssen und ermöglicht auch die Versorgung der Hornhaut mit Nährstoffen.
Zu wenig, nicht reichhaltig genug
Nicht nur ein Mangel an Tränenflüssigkeit, sondern auch deren fehlerhafte Zusammensetzung kann Ursache von trockenen Augen sein. Bei rund 80 Prozent der Patienten ist die Lipidschicht nicht fettig genug, wodurch der Tränenfilm zu schnell auf dem Auge verdunstet.
Tipps gegen trockene Augen
• Geschlossene Räume sollten Sie häufig lüften, klimatisierte oder stark beheizte Räume sollten mit Luftbefeuchtern ausgestattet werden.
• Lassen Sie bei langem Lesen oder konzentrierter Bildschirmarbeit mindestens alle 10 Minuten die Augen in die Ferne schweifen und blinzeln Sie regelmäßig bewusst.
• Ein gesunder Lebensstil ist auch gut: Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft, trinken Sie ausreichend und essen Sie täglich Obst und Gemüse.
• Spezielle Augentropfen oder Gels aus der Apotheke lindern Beschwerden und fördern die Befeuchtung der Augenoberfläche. Aber: Halten Beschwerden länger an, verschlimmern sich und kommen Entzündungen oder Sehstörungen dazu, sollten Sie das von einem Augenarzt untersuchen und behandeln lassen. Denn mit dem Augenlicht ist nicht zu spaßen!
Drei Tipps für gute Augen | Drei wichtige Infos zu trockenen Augen | |
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Wie gut sehen Sie denn? Ein schneller Online-Text gibt eine erste Antwort. Unter www.sehen.de/service/seh-checks können Sie testen, wie gut Sie in die Nähe oder die Ferne schauen. Das ersetzt natürlich weder den Besuch beim Optiker noch beim Augenarzt! Augen öfter weg vom Smartphone! Denn das fördert die Kurzsichtigkeit: Durch zu langes Starren auf kleine Displays kann der Augapfel wachsen – das Sehen in die Weite wird schlecht. Helles Tageslicht soll das Augenwachstum hemmen, also öfter mal rausgehen. Nicht unbedingt ein Augenproblem: Flimmern oder schwarze Flecken können etwas mit den Sehorganen zu tun haben, aber auch andere Ursachen kommen infrage, etwa ein zu niedriger Blutdruck. | Die Hormone mal wieder! Bei Frauen können trockene Augen in den Wechseljahren durch die hormonelle Umstellung verursacht werden. Durch den Östrogenmangel wird die ausreichende Benetzung und Befeuchtung von Hornhaut und Bindehaut durch die Tränenflüssigkeit erschwert. Gähnen gegen trockene Augen: Ab und an mal kräftig gähnen entspannt die Gesichtsmuskulatur rund um die Augen und es tritt ein wenig Tränenflüssigkeit aus. Auch guter Schlaf ist gut: Mindestens acht Stunden sollte man seinen Augen nachts Zeit geben, sich zu erholen. Vorsicht bei Vorerkrankungen: Wer etwa unter Akne rosacea, einer entzündliche Hauterkrankung leidet oder Diabetes hat, hat ein erhöhtes Risiko für trockene Augen. |