
Sie müssen nicht esoterisch veranlagt sein, um dieses Buch zu lieben. Auch wenn es um Wiedergeburt geht, ist der Roman fern von übersinnlichem Kitsch.
Janie, Anfang Vierzig, ist ratlos: Ihr vierjähriger Sohn lässt sich nicht waschen, redet wirres Zeug und wimmert jede Nacht, dass er nach Hause zu seiner Mama will. Janie rennt von Beratungsstelle zu Erziehungshilfe, pilgert zu Kinderpsychologen – keiner weiß Rat. Da stößt die Alleinerziehende im Internet auf Berichte von Kindern, die wiedergeboren worden sein sollen. Sie erinnern Dinge, die vor ihrer Geburt geschehen sind. Janie glaubt nicht an „so was“, will aber nichts unversucht lassen, um Noah zu helfen.
Suche nach dem Vorleben
Sie kontaktiert einen pensionierten Psychologieprofessor, der sich mit Wiedergeburt beschäftigt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Noahs Vergangenheit, um ihn „nach Hause“ zu bringen. Zugegeben, das klingt schnulzig. Tatsächlich rührt die Geschichte zu Tränen. Denn sie erzählt authentisch von Verlust und Trauer und der menschlichen Sehnsucht danach, dass nicht alles vorbei ist nach dem Tod. Angereichert mit erstaunlichen Fakten aus der seriösen Reinkarnationsforschung ist das eine unglaublich ergreifende und fesselnde Geschichte.
Sharon Guskin | Noah will nach Hause | Allegria Verlag, 18 Euro