Wäschewaschen ist nicht gerade gut für die Umwelt. Schließlich wird dabei viel Wasser verbraucht, Chemikalien werden über das Abwasser in die Natur gespült und dann kostet jeder Waschvorgang auch noch ordentlich Strom – all dies ist denkbar schlecht für die Ökobilanz. Es lohnt sich also, das eigene Waschverhalten mal zu überdenken.

Das T-Shirt einmal benutzt? Ab damit in die Wäsche! Die Jeans müffelt ein bisschen? Die kommt gleich in die Maschine! Und die Geschirrtücher haben es fast täglich nötig, schon allein wegen der Hygiene. Für die meisten von uns ist es normal, mehrmals die Woche, wenn nicht sogar täglich Wäsche zu waschen. Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir im Handumdrehen frisch duftende und blitzsaubere Kleidung haben.

Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass jeder Waschgang die Umwelt belastet. Laut Umweltbundesamt gibt es gar kein wirklich umweltfreundliches Waschen, ganz gleich, welches Waschmittel wir verwenden. Denn jedes kann Stoffe enthalten, die biologisch nicht leicht oder ganz abbaubar sind oder die Gewässer schädigen. In so gut wie allen im Handel erhältlichen Waschmitteln stecken auch Stoffe, die sich in der Umwelt oder in Organismen anreichern können.

Duftstoffe, antibakterielle Inhalts- und Konservierungsmittel sowie Füllstoffe sind Inhaltsstoffe, die auch nach der Aufbereitung des Abwassers im Klärwerk nicht abgebaut werden können. Für Umwelt und Mensch ist das eine erhebliche Belastung.

Etwa 630.000 Tonnen Waschmittel verbrauchen wir jährlich

Umgerechnet sind das für jeden von uns fast acht Kilogramm Waschmittel in 12 Monaten. Weichspüler, andere Waschhilfsmittel und Pflegezusätze muss man noch draufrechnen. Und auch wenn wir alle achtsamer werden, wird es nicht unbedingt weniger. So ist laut Naturschutzbund der Verbrauch von Weichspülern seit 2011 sogar um 35 Prozent gestiegen.

Tipps für (umwelt)freundlicheres Waschen

Wer seine Wäsche sauber halten will, muss in jedem Fall eine gewisse Umweltbelastung in Kauf nehmen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Umwelt durch das eigene Waschverhalten weniger zu belasten:

Fest statt flüssig: Waschpulver sind umweltschonender als flüssige Waschmittel. Sie haben eine höhere Waschleistung und belasten das Abwasser weniger.

Nie halbleer waschen: Die Waschmaschine sollte bei normaler Koch- und Buntwäsche voll beladen werden. Und zwar so, dass gerade noch eine Handbreit „Luft“ in der Trommel bleibt. Das spart Energie, Wasser und Geld.

So viel wie nötig: Beachten Sie immer die Dosierungsempfehlungen auf der Waschmittelpackung. Für Wäsche im Haushalt genügt meist die Dosierung für „leicht“ oder „normal“ verschmutzte Wäsche. Überdosierung bringt kein besseres Waschergebnis, sondern nur höhere Kosten und eine größere Umweltbelastung.

Wasserhärte checken: Wie viel Waschmittel man braucht, ist von der Wasserhärte abhängig. Weiches Wasser erfordert die geringste Waschmittelmenge. Liegt Ihr Wasser im Härtebereich „mittel“ bis „hart“, ist etwas mehr Waschmittel erforderlich. Die Wasserhärte kann man übrigens beim Wasserwerk erfragen.

Mit geringer Temperatur waschen: Der Energieverbrauch beim Waschen ist in erster Linie von der Waschtemperatur abhängig. Denn das Aufheizen des Wassers verbraucht wesentlich mehr Energie als die Trommelbewegung. Darum laufen energiesparende Programme länger, um ein vergleichbar gutes Waschergebnis wie bei höheren Temperaturen zu erzielen. Leicht und normal verschmutzte Buntwäsche wird meist bei 30 °C und Weißwäsche in der Regel schon bei 40 °C sauber.

Was Sie noch tun können:

• Keine XXL-Packungen kaufen – sie enthalten oft zu viele Füllstoffe.
• Weniger ist besser: Laut Umweltbundesamt reicht ein kompaktes Voll-, Color- und Feinwaschmittel.
• Weichspüler am besten ganz weglassen – in ihnen stecken viele Konservierungs- und Duftstoffe.
• Kleidung auch mal auslüften lassen, anstatt alles nach einmaliger Benutzung zu waschen.
• Starke Verschmutzungen mit Fleckenmittel oder Gallseife vorbehandeln.
• Pflegehinweise auf den Kleidungsetiketten beachten.
• Vorwäsche auslassen: Bei den heutigen Waschmitteln ist sie eigentlich immer unnötig.


VORHANG AUF-Nachhaltigkeitstipp Nr. 2

Wäsche waschen mit Kastanien

Wussten Sie, dass Rosskastanien waschaktive Substanzen, sogenannte Saponine, enthalten? Diese sekundären Pflanzenstoffe lösen sich in Wasser und wirken fettlöslich.

So geht´s: Für eine Waschladung brauchen Sie etwa fünf bis acht Kastanien. Man wäscht sie, trocknet sie und zerkleinert sie mit dem Messer oder einer Küchenmaschine. Diese Kastanienstückchen füllt man in ein (Schraub-)Glas und übergießt sie mit etwa 250 ml kochendem Wasser. Je feiner der Schrot ist, desto schneller bildet sich die Lauge. Mindestens eine halbe Stunde beziehungsweise zwei Stunden (bei groben Stückchen) sollte das Ganze ziehen, am besten aber über Nacht.

Zum Waschen gießt man die Lauge durch ein Sieb ins Waschmittelfach der Waschmaschine. Bei hartem Wasser sollte man einen Teelöffel Wasch-Soda dazugeben – das wirkt als Wasserenthärter und verbessert die Reinigungswirkung. Wer es duftig mag, kann noch ätherische Öle hinzufügen.