Immer wieder dieselbe Stadt zusammen puzzeln? Wird das nicht langweilig? Könnte schon so sein, aber nicht bei My City. Denn bei diesem Spiel kommen immer wieder neue Regeln und Spielmaterialien hinzu.

Es beginnt ganz einfach: Ein Fluss schlängelt sich zwischen Berg- und Waldland durch ein Tal. Dort wird jeder Spieler auf seinem eigenen Spielplan seine Stadt entstehen lassen. Nacheinander werden Karten aufgedeckt, die angeben, welches Gebäude angelegt werden muss. Wer nicht mehr anlegen kann, muss aussteigen oder Minuspunkte in Kauf nehmen. Nach 20-30 Minuten sind die Städte fertig und es erfolgt die Punktwertung. An diesem Punkt verändert sich das Spiel. Der Ausgang der Partie hat Auswirkungen auf die Folgepartien. Wer verloren hat bekommt einen kleinen Vorteil, die Sieger werden eher etwas ausgebremst. Aufkleber werden auf den Spielplan geklebt und verändern die
Ausgangslage für die nächste Partie. In acht verschlossenen Umschlägen wird die Geschichte der Stadt erzählt, in jeder Partie verändern sich die Regeln leicht oder neue Elemente kommen hinzu. Das macht extrem neugierig, wie geht es weiter? Welche Überraschung steckt im nächsten Umschlag? Das sorgt für immer neuen Spielreiz und die 24 Partien sind vielleicht schneller gespielt als bei manch anderem Spiel.
Danach muss nicht Schluss sein, auf der Rückseite der Spielpläne ist ein Plan für das „ewige Spiel“, das in etwa der Mitte der Kampagne entspricht. Das ist zwar gut gemeint, allerdings erreicht das dann leider doch nicht die Faszination der Kampagne. Die ist aber so gut, dass sich manche danach schon ein zweites Spiel zugelegt haben sollen.

Michael Blumöhr

„My City“ von Reiner Knizia, Kosmos, 2-4 Spieler ab 10 Jahre