Nur ein angehender Monstrologe wird jedes Jahr in die sehr exquisite Königliche Monstrologische Gesellschaft aufgenommen. Die Bewerber müssen dazu in vier Jagdsaisons möglichst seltene und wertvolle Monster jagen und in ihrer Menagerie ausstellen.

Zu Beginn jeder Jagdsaison erhält jeder Spieler acht Monsterkarten. Diese zeigen aber nicht nur Monster, sondern auch die Landschaften, in denen die jeweiligen Monster gefunden werden können, außerdem Mitarbeiter, Aktionskarten und geheime Ziele. Während letztere zusätzliche Möglichkeiten bieten, an weitere Siegpunkte zu kommen, bringen Mitarbeiter und Aktionen eben weitere Aktionsmöglichkeiten. In erster Linie werden aber Monster gebraucht. Diese kann man allerdings nur auslegen, wenn man vorher die passenden Landschaften hat. Die Verteilung der Karten geschieht über den sogenannten Draftmechanismus, d.h. man darf eine Karte ausspielen und muss die restlichen Karten an den Nachbarn weitergeben. Da ist die Qual der Wahl oft groß, manches könnte man zwar ausspielen, passt aber nicht ins Konzept. Aber selten passen die Karten zu einem einmal gefassten Plan, man wird sich immer wieder den angebotenen Karten anpassen müssen. Wenn gar keine Karte brauchbar ist, muss man eine Karte für später aufheben, dass kostet aber vom sehr spärlichen Kapital, so dass kaum jemand ohne einen Kredit durch die Partie kommt.

Carnival of Monsters ist ein großartig ausgestattetes Kartenspiel. Jede der sechs Landschaften mit ihren Monstern wurde von einem eigenen Illustrator gestaltet. Die Regeln sind nicht sonderlich komplex, auch wenn noch einige Details, die hier nicht beschrieben sind, dazu kommen. Das ist auch gut so, denn das Glück spielt schon auch eine große Rolle. Dafür verläuft jede Partie
garantiert anders.

Michael Blumöhr

„Carnival of Monsters“ von Richard Garfield, Amigo-Spiele, 2-5 Spieler ab 12 Jahre, ca 45 min