
Im Rathaus steht ein Wechsel an
Nach zwölf Jahren endet im Rathaus am Darmstädter Luisenplatz eine Ära. Jochen Partsch (Grüne) hat entschieden, auf eine dritte Amtszeit zu verzichten, er tritt zur Wahl am 19. März nicht erneut an. Der Wahlausschuss der Stadt hat am 20. Januar zwei Bewerberinnen und acht Bewerber zur Oberbürgermeisterwahl 2023 zugelassen. Vermutlich wird es, das ergibt sich aus der großen Zahl der Kandidaten, am 2. April eine Stichwahl geben.
Um den Chefsessel im Darmstädter Rathaus bewerben sich für die Grünen Michael Kolmer (52) aus Mühltal, im Darmstädter Magistrat als Dezernent unter anderem für Umwelt, Stadtplanung, Mobilität und Klimaschutz tätig. Für die SPD möchte Hanno Benz (50) aus Arheilgen Oberbürgermeister werden. Er ist als Abteilungsleiter für politische Kommunikation und Verbändemanagement bei einem großen Energieversorger tätig. Der Ingenieur Paul Georg Wandrey (32) aus Darmstadt, im Magistrat der Stadt als Dezernent unter anderem zuständig für das Bürger- und Ordnungsamt, die Feuerwehr und die Bauaufsicht, ist Kandidat der CDU für das Oberbürgermeister-Amt. Der Darmstädter Ulrich Franke (54), Fraktionsgeschäftsführer der Linken im Hessischen Landtag, kandidiert für seine Partei erneut. Das Wahlkämpfer-Trio aus dem Magistrat macht für Volt der Neu-Darmstädter und Stadtrat Holger Klötzner (35) komplett, er verantwortet Schule, Bildung und Digitalisierung. Die Diplom-Sozialpädagogin Kerstin Lau (51) aus Eberstadt geht erneut für die linksalternative Wählervereinigung UFFBASSE ins Rennen um den Rathaus-Chefsessel. Für die FDP tritt die Apothekerin Gerburg Hesse-Hanbuch (57) aus Darmstadt an. Die Satiriker der PARTEI wollen den selbstständigen IT-Berater Mirko Steiner (41) aus Darmstadt an der Spitze der Stadtverwaltung erleben, Ingenieur Michael Ziemak (35) aus Darmstadt tritt für die Wählergemeinschaft Darmstadt (WGD) an, Harald Uhl (65) aus Darmstadt, als selbstständiger rechtlicher Betreuer tätig, wirbt als Kandidat der Freien Wähler um Stimmen für das Oberbürgermeisteramt.
Zur OB-Wahl nicht zugelassen wurden wegen fehlender Unterstützung der Journalist Rüdiger Gilbert (56) und der Kandidat der Piraten-Partei, der Politikwissenschaftler Björn Semrau (44).
Alle Bewerberinnen und Bewerber, deren Wahlvorschlag von einer im Darmstädter Stadtparlament vertretenen Fraktion/Gruppierung getragen wird, haben unsere fünf Fragen zur Wahl erhalten. Alle Antworten, die uns bis Redaktionsschluss erreicht haben, haben wir auf den folgenden Seiten zusammengestellt.
VORHANG AUF also für Darmstadts künftigen Oberbürgermeister – oder für Darmstadts künftige Oberbürgermeisterin! Sandra Russo
Fünf Fragen an die Oberbürgermeisterkandidaten und -kandidatinnen in Darmstadt
- Unsere Gesellschaft ist im Krisenmodus. Was tun Sie als künftiger Oberbürgermeister, um in Darmstadt niemanden zurückzulassen?
- Ein sehr emotional diskutiertes Thema ist in Darmstadt das Miteinander im Straßenverkehr und in Mobilitätsfragen. Wie möchten Sie als Oberbürgermeister Fußgänger, Rad- und Autofahrer, E-Roller und den öffentlichen Personennahverkehr wieder zusammenführen?
- Traditionell ist der Oberbürgermeister in Darmstadt auch Kulturdezernent. Was sind Ihre kulturpolitischen Schwerpunkte?
- Der SV 98 gilt als Aufstiegsaspirant in die Fußball-Bundesliga. Am Saisonende sind Sie möglicherweise schon gewählt – aber noch nicht im Amt. Welche Wünsche geben Sie während einer möglichen Aufstiegsfeier den Lilien mit auf den Weg in die Bundesliga?
- Gehen wir vom wahrscheinlichen Fall einer Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt aus – und vom aus Ihrer Sicht vermutlich unwahrscheinlichen Fall, dass Sie es nicht in die Stichwahl schaffen: Wen Ihrer Mitbewerber würden Sie im Falle einer Stichwahl wählen?
Aufgrund der Textlänge hat sich die Redaktion von VORHANG AUF entschieden, die Antworten der Kandidaten jeweils in einen eigenen Artikel zu gliedern. Hier geht es zu den jeweiligen Kandidaten: