Inspiration

Nachhaltig vor Ort

Mehr fürs Klima machen geht gleich um die Ecke – mit der Wandelkarte findet man umweltfreundliche Läden, Märkte, aber auch Projekte und Initiativen in Darmstadt.

TransitionTown-Bewegung – haben Sie schon mal was davon gehört? Das sind lokale Initiativen, die sich dafür engagieren, dass wir alle anders und besser leben und vor allem sorgsamer mit unserer Umwelt umgehen. Das erklärte Ziel ist ein klimafreundliches und enkeltaugliches Leben. Diesen Wandel unterstützt die Bewegung in Darmstadt mit einem Stadtplan, der sogenannten Wandelkarte. Auf ihr ist eingetragen, wo es nachhaltig arbeitende Einkaufsmöglichkeiten, Projekte und Initiativen in der Nähe gibt.

Wandelkarte Innenstadt

Wandel muss man wollen – und irgendwie auch können. Wer weiß, wo es in seiner Umgebung Geschäfte gibt, die tatsächlich nachhaltig arbeiten oder entsprechende Angebote haben, kann sein Einkaufs- und Konsumverhalten einfacher ändern. Und das macht einen Unterschied.

Die Wandelkarte bekommt man kostenfrei z.B. hier: Weltladen – Elisabethenstraße 51, Darmstadt Shop – Luisenplatz (beim Luisencenter) oder Bürger-Info – Neues Rathaus am Luisenplatz. Online kann man sie auch als PDF herunterladen unter:
transition-darmstadt.de/projekte/wandelkarte/

Wandel einfacher möglich machen, das wollten die Macher der Wandelkarte.

Das dachten sich die Macher der Wandelkarte. Sie entwickelten im Rahmen des Nonprofit-Projekts „Wandelbares Darmstadt“, das in Kooperation mit der Initiative TransitionTown Darmstadt entstand, Stadtpläne, auf denen verschiedene Einkaufsmöglichkeiten markiert sind, die umweltfreundlich produzierte Produkte verkaufen, besonders klimabewusst wirtschaften oder Dienstleistungen anbieten, die nachhaltig sind, etwa Reparaturen. Damit sollen Geschäfte, Institutionen und Initiativen in der Stadt bekannt gemacht werden, die zum Beispiel fair, regional und mit einem Anspruch an ein umweltbewusstes Wirtschaften arbeiten – ob als Produzenten oder Dienstleister.

Seit Herbst 2018 gibt es einen solchen gedruckten Stadtplan für die Darmstädter Innenstadt. Anfang letzten Jahres kamen dann je eine eigene Wandelkarte für Darmstadt-Nord und Darmstadt-Süd heraus.

Darmstadt kann sich wandeln!

Was wir essen, was wir benutzen oder welche Kleidung wir tragen, wirkt sich global auf gegenwärtige und zukünftige Generationen aus. Je weniger Müll wir heute verursachen, umso mehr profitiert die Umwelt in Zukunft davon. Aber so gut die Vorsätze auch sein mögen, die Frage ist immer: Wo fängt man da im Alltag an? Viele scheuen davor zurück, in ihrem Einkaufsverhalten etwas zu verändern, weil sie nicht wissen, wo sie ansetzen sollen.

Dafür gibt es die Wandelkarte: Sie zeigt verschiedene Einkaufsmöglichkeiten, die einem nachhaltigen Anspruch gerecht werden. Darauf ist zum Beispiel eingetragen, wo man faire und regionale Bio-Lebensmittel kaufen kann, welche Second-Hand-Läden es gibt und wo man verpackungsfreie Waren bekommt. Aber es geht nicht nur um puren Konsum. Auf den Karten findet man auch Geschäfte oder Anlaufstellen, bei denen man Dinge des täglichen Bedarfs teilen, tauschen oder reparieren lassen kann. Und es gibt auch Adressen für Foodsharinginitiativen, Infos zu nachhaltigen Banken oder zu Restaurants, die hauptsächlich Bio- und Fairtrade-Produkte verwenden.

Hier geht Wandel – was es gibt

Änderungsschneidereien
Die Hose ist zu eng geworden, der Reißverschluss an der Jacke kaputt? Dann muss man die Kleidungsstücke nicht gleich entsorgen. Man kann sie auch für wenig Geld kleiner nähen oder reparieren lassen.

Bücherschränke
Ausgelesen und weggetan? Andere Bücherratten freuen sich über ausgelesene Lektüre. Diese kann man in einem der Bücherschränke in der Stadt ablegen. Die findet man an vielen Orten in Darmstadt: mal in einer ausgedienten Telefonzelle, dann in einem bunt bemalten Regal oder einer ulkigen Vitrine. Das Tolle daran: Das Angebot der Bücher darin ist einfach faszinierend – man findet von aktuellen Bestsellern über uralte Kochbücher sogar längst vergriffene Ausgaben.

Bücherschränke in Darmstadt

Fotos: Babara Steuernagel

Reparaturwerkstätten
Viele kaputte Gegenstände, Kleinmöbel und Kleidung, Elektrogeräte, sogar Handys oder Laptops werden weggeworfen, könnten aber leicht noch repariert werden. Repair-Cafés beispielsweise haben etwas dagegen: Hier stellen ehrenamtliche Reparierer ihre Fähigkeiten zur Verfügung, um von Kleidung über Haushaltsgeräte bis zu Technikequipment Gegenstände vor dem Wegwurf zu retten.

Rund um den Computer
Der eigene PC ist vielen ein Buch mit sieben Siegeln. Fährt er nicht mehr hoch oder will er nicht mehr runter, wird er gerne durch ein neueres Modell ersetzt. Und wohin mit dem alten? Erstmal irgendwo wegpacken? Oder zum Computerwerk (www.computerwerk.org) bringen. Der gemeinnützige Verein engagiert sich rund um das Thema Computer. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, Computer zu reparieren und an Bedürftige weiterzugeben. Mit doppeltem Nutzen: Die umweltkritischen Geräte werden so wiederverwendet und das kommt Menschen, die sich einen Computer nicht so ohne Weiteres leisten können, zugute.

Foto: Computer Werk Darmstadt e.V,

Lastenräderausleihe
„Krempelkarren“, „Schoppeschlepper“ oder ein „Pfarr-Rad“ mit Kindersitz kann man sich in Darmstadt kostenlos ausleihen. HeinerBike ist ein Projekt der Wissenschaftsstadt Darmstadt in Kooperation mit TransitionTown Darmstadt und dem VCD Darmstadt-Dieburg e.V. An sechs Standorten kann sich jeder E-Lastenräder für bis zu drei Tage ausleihen. Online lassen sich die HeinerBikes ganz einfach buchen (www.heinerbike.de).

Foto: Lisa Mattis

Bauernläden aus der Region
Direkt dort einkaufen, wo die Sachen herkommen – ein Pluspunkt für die Nachhaltigkeit. Darum finden sich auf der Wandelkarte viele Bauern- oder Hofläden, die ihre gleich auf dem Acker nebenan großgezogenen Produkte feilbieten. Und es gibt auch Geschäfte mittendrin, die solche Produkte aus der nahen Umgebung anbieten.

Foto: Hofgut Oberfeld

Geocaching zu Wandel-Orten
In der Geocaching-Reihe (der Gruppe HONEDA, Hochschulen für Nachhaltige Entwicklung, Darmstadt) kann man Orte kennenlernen, die heute schon Ideen für eine nachhaltigere Zukunft präsentieren. Auf drei Routen lernt man in jeweils ca. 1–2 stündigen Spaziergängen verschiedene nachhaltige Orte in Darmstadt kennen. https://darmstadt4change.de/geocaching

Route 1 – Buddeln & Bummeln
Nachhaltigkeit in den Alltag bringen: Lerne urbane Selbstversorgung sowie umwelt- und sozialfreundliche Einkaufsmöglichkeiten in Darmstadt kennen.
Route 2 – Basteln & Backen
Für Essensgenießerinnen und Tüftlerinnen: Entdecke Orte, die dir einen Plan B ermöglichen, wenn der Ofen kaputt oder die Fahrradpumpe nicht zu finden ist.
Route 3 – Bienen & Bildung
Hier summt & brummt es – aber auch Architektur spielt eine Rolle: Erhalte einen Einblick in nachhaltige Orte im Osten Darmstadts.