Mobil machen für die Umwelt

Autos teilen, Roller fahren, Lastenrad nutzen – gerade im Stadtbereich kann man sich mit nachhaltigen Mobilitätsangeboten klimafreundlich fortbewegen.

Bequem von A nach B kommen und dabei die Umwelt schonen – wer Alternativen zum eigenen Auto sucht, hat eine große Auswahl an Angeboten. Neben dem Öffentlichen Nahverkehr gibt es in Darmstadt zum Beispiel auch E-Roller, Carsharing, HeinerBikes und seit neuestem auch den HeinerLiner.

Keine Frage: Wer zu Fuß oder mit einem stinknormalen Fahrrad unterwegs ist, tut es am nachhaltigsten. Denn der zusätzliche CO2-Ausstoß liegt hier nahezu bei null. Richtig schnell und wirklich weit voran kommt man damit aber meist nicht. Der Öffentliche Nahverkehr mit Bus und Bahn ist natürlich immer eine gute Option. Immerhin verursacht ein Auto bei mittlerer Auslastung viermal so viel CO2-Emissionen wie ein Reisebus.

Jeder von uns kann mit seiner persönlichen Verkehrsmittelwahl etwas für den Klimaschutz tun. Wir stellen mal einige Angebote vor.

Carsharing: Autos für alle

Darmstadt fährt, was es will – damit wirbt book-and-drive, der nach eigenen Aussagen mit 1.053 Autos größte Carsharing-Anbieter im Rhein-Main-Gebiet. Das umschreibt treffend das Angebot: Man kann sich zur gewünschten Zeit das gewünschte Auto mieten. Halter des Autos ist der Carsharing-Anbieter, mit dem man einen Rahmenvertrag abschließt. Danach kann man alle Fahrzeuge des Anbieters rund um die Uhr selbstständig buchen.

660 Fahrzeuge von book-and-drive haben reservierte Parkplätze. Vom Smart bis zu Transportern und 9-Sitzer-Bussen stehen viele verschiedene Fahrzeugtypen zur Verfügung. Zusätzlich werden 393 cityFlitzer angeboten – das stationsflexible Angebot von book-n-drive. Ortung und Buchung erfolgen per App, Internet oder telefonisch.

Es gibt Tarife für jeden Bedarf, für Wenigfahrer ohne Grundpreis bis zum Vielfahrer mit besonders günstigen Fahrtpreisen. Dabei zahlt immer nur der, der fährt: Grundkosten oder eine Mindestlaufzeit gibt es nicht. Bezahlt wird nur die tatsächliche Nutzung des Fahrzeugs, direkt per Kontoabbuchung. Autopflege, Werkstatt, TÜV, Reifenwechsel und alles andere übernimmt der Carsharing-Anbieter.

Es gibt zwei Varianten:
• Beim stationsbasierten Carsharing stehen die Autos auf einem festen Parkplatz. Hier holt man den Wagen ab und bringt ihn nach der Fahrt auch wieder dorthin zurück.
• Beim Free-Floating stehen die Autos frei geparkt irgendwo in der Stadt. Kunden orten und buchen sie per Smartphone. Nach der Fahrt stellen sie den Wagen irgendwo innerhalb des Nutzungsgebiets wieder ab. Mehr Infos unter www.book-n-drive.de/go/darmstadt

E-Scooter: elektrisch durch die Stadt rollen

Sie heißen Tier, Bird oder Lime, stehen überall in der Stadt herrenlos herum und warten auf Fahrer: Die elektrischen Tretroller liegen im Trend. Sie haben keine festen Standorte, sondern werden dem Nutzer in der dazugehörigen Smartphone-App angezeigt.

Per App E-Scooter suchen, buchen und bezahlen
Wer sich spontan per E-Roller durch die Stadt bewegen will, muss sich zunächst einmal die App des jeweiligen Anbieters auf seinem Smartphone herunterladen und sich registrieren lassen. 1 Euro pro Ausleihvorgang und 15 Cent pro Minute muss man für eine Fahrt rechnen.

Abgerechnet wird über PayPal oder per Kreditkarte. Sobald dies geklärt ist, kann man den nächsten E-Scooter besteigen – sofern er geladen ist. Per Anklicken in der App oder über den QR-Code auf dem Lenker wird er einfach in Betrieb genommen. Über die App kann man auch checken, wo der nächste freie E-Roller steht und wie lange man damit noch fahren kann. Nach Gebrauch kann man die Fahrzeuge dann einfach abstellen, der Anbieter ortet die leeren Roller regelmäßig und sammelt sie zum Aufladen ein.

Eine nachhaltige, umweltfreundliche Mobilitätslösung? Grundsätzlich schon, denn diese Art der Fortbewegung ist schadstoffarm und umweltfreundlich. Aber so richtig nachhaltig sind die E-Scooter nicht. Legt man damit kürzere Wege zurück, fällt die Umweltbilanz aber eher negativ aus. Denn der Ladeprozess verbraucht Energie, außerdem ist die Kobaltgewinnung für die Lithium-Ionen-Akkus ein Umweltproblem.

HeinerBike: kostenlos Lastenräder in Darmstadt ausleihen

Wer ausprobieren will, wie es sich mit einem Lastenrad fährt, bevor er sich eines kauft, aber auch wer einfach mal mit einem „Krempelkarren“ oder einem „Schoppeschlepper“ durch die Statd cruisen will, oder ein „Pfarr-Rad“ mit Kindersitz braucht, kann dies in Darmstadt kostenlos tun.

Foto: Riese & Müller

Mit Heinerbike bietet die Stadt in Kooperation mit der Initiative „Transition Town“ an sechs Standorten E-Lastenräder für bis zu drei Tage zum kostenlosen Verleih an.

Dafür muss man sich auf der Internetseite von Heinerbike registrieren und mindestens 16 Jahre alt sein – schon kannʼs losgehen. Geparkt sind die Heinerbikes an wechselnden Orten im Stadtgebiet, wo man sie abholen und wieder abstellen kann. Online lassen sich die HeinerBikes ganz einfach buchen. Infos unter www.heinerbike.de

HeinerLiner: die Rufbusse der HEAG mobilo

Seit April gibt es einen Ride Pooling-Dienst der HEAG mobilo für Darmstadt: 20 Mercedes eVito Tourer stehen von vier Uhr morgens bis ein Uhr nachts, Freitag- und Samstagnacht sogar durchgängig bereit. Eine Fahrt in einem der Elektro-Kleinbusse kann man über eine App oder nach vorheriger Registrierung auch per Telefon buchen.

Foto: HEAG mobili

Gedacht ist das flexible Angebot als innovative und klimafreundliche Fortbewegungsoption. Strikte Fahrpläne gibt es nicht, ebensowenig wie feste Routen oder komplizierte Tarifsysteme. Ab 2 Euro kostet die Fahrt im HeinerLiner, der Komfortzuschlag weitere 2 Euro, und ab dem zweiten Kilometer kommt dann noch eine Entfernungspauschale dazu. Kinder bis fünf Jahre fahren kostenlos mit.
Infos unter www.heinerliner.de

Anke Breitmaier