
Zertifiziertes Endoprothesenzentrum im AGAPLESION ELISABETHENSTIFT
Nach meist vielen Jahren mit Schmerzen, einer massiven Einschränkung der Lebensqualität und der ständigen Einnahme von Medikamenten sich endlich wieder schmerzfrei und ohne Einschränkungen bewegen können – so wünschen wir uns das Ergebnis einer Operation an unseren Gelenken.
Ist das ein realistischer Wunsch? Ja, wenn alles richtig gemacht wird. Und das nicht nur von medizinischer Seite, sondern auch von Seiten des Patienten.
Von medizinischer Seite ist eine sorgfältige und richtige Indikationsstellung gefordert. Das heißt, der operierende Arzt muss den Patienten untersuchen und die vorhandenen Befunde sowie die Krankengeschichte zusammentragen und dann entscheiden, ob der Einbau eines künstlichen Gelenkes die richtige Wahl ist, oder ob es andere Möglichkeiten gibt, dem Patienten die Beschwerden zu nehmen. Entscheiden sich Arzt und Patient für den Einbau eines künstlichen Gelenkes, so liegt es in der Verantwortung des Arztes, zu entscheiden, wie operiert wird und welches Prothesenmodell geeignet ist. Außerdem muss er die speziellen Risiken bei seinem Patienten einschätzen sowie den Krankenhausaufenthalt planen.
In einem zertifizierten Endoprothesenzentrum (EPZ), wie im AGAPLESION ELISABETHENSTIFT, kann der Arzt auf langjährig bewährte und qualitätsgeprüfte Ablaufwege und Entscheidungsmechanismen zurückgreifen. In einem EPZ ist der Einbau eines künstlichen Hüft-, Knie- oder Schultergelenkes daher zu einem Routineeingriff im positiven Sinne des Wortes geworden, da in einem EPZ die Eingriffe von wenigen und damit sehr erfahrenen Operateuren durchgeführt werden. Die chirurgische Technik ist ebenso wie die Prothesen in den vergangenen Jahrzehnten stetig verbessert worden, so dass der Patient in der Regel die Extremität gleich nach der Operation voll belasten kann. Damit hat sich der notwendige stationäre Aufenthalt auf fünf bis sieben Tage verkürzt. Sehr hilfreich ist dabei, dass bereits bei der Planung der Operation auch die notwendige Nachbehandlung, also eine ambulante oder stationäre Reha, mitorganisiert werden. Diese dauern in der Regel weitere drei Wochen.
Während für den Arzt oder die Klinik die Implantation einer Endoprothese zur Routine geworden ist, sind die meisten Patienten zum ersten Mal in ihrem Leben mit der Entscheidung für oder gegen eine Endoprothese oder überhaupt einer größeren Operation konfrontiert. Damit tun sich meist viele Fragen auf, insbesondere zum Ablauf, den Risiken und natürlich zu der Lebensführung nach dem Einbau einer Prothese.
Der Patient selber kann viele Dinge zum optimalen Behandlungserfolg beitragen. Bei der Arthrose als häufigstem Grund für die Implantation einer Endoprothese ist nicht nur der Knorpel und der Knochen betroffen, sondern auch die umgebenden Weichteilstrukturen erleiden teils erhebliche Schäden, die bei der Operation mitbehandelt werden. Eine verschmächtigte und wenig elastische Muskulatur kann aber erst nach der Operation durch gezielte Dehnung und Kräftigung behandelt werden. Schmerzbedingte gestörte Bewegungsabläufe können durch Physiotherapie wieder korrigiert werden.
Der Erfolg solcher Maßnahmen wird auch durch die Motivation und die Eigeninitiative des Patienten maßgeblich beeinflusst. Koordinationstraining und Muskeltraining sollten bereits im Vorfeld der Operation beginnen und auch nach der Rehamaßnahme fortgeführt werden. Die korrekte Implantation der Endoprothese lässt heutzutage einen mehr als 15 Jahre währenden regelrechten festen Sitz der Prothese erwarten, die Qualität der Endoprothesen ist auf einem sehr hohen Standard, so dass Implantatversagen nur noch selten zu erwarten sind. Der subjektive Erfolg für den Patienten misst sich im Wesentlichen durch die Schmerzfreiheit und die normale Einsatzfähigkeit der Extremität. Ein gesunder und trainierter Muskelmantel ist für alle Kunstgelenke ein nicht zu unterschätzender Faktor für eine langjährige, einwandfreie Funktion. Er schützt das Gelenk vor übermäßiger Beanspruchung und bewirkt eine sichere Stabilisierung, die zum Beispiel bei der Hüfte eine Luxation verhindert. Auch am Knie schützt eine kräftige Muskulatur vor übermäßigen Bewegungen und somit vor einer Überbeanspruchung der Prothese.
In der Regel kann nach dem Einbau eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenkes wieder ein normales Leben geführt werden, dies schließt meist auch die Wiederaufnahme der vorherigen beruflichen Tätigkeit ein, sofern diese nicht mit außergewöhnlichen Belastungen des Kunstgelenkes einhergehen. Auch die Wiederaufnahme von sportlichen Aktivitäten ist meist möglich, selbstverständlich müssen hierbei sowohl patientenspezifische wie auch sportspezifische Faktoren berücksichtigt werden, um eine individuelle Empfehlung auszusprechen, von manchen Aktivitäten ist auf Grund der potentiell hohen Belastung des Kunstgelenkes oder auch auf Grund des Risikoprofils zum Beispiel bei Kampfsportarten abzuraten.
Wird die Implantation eines Kunstgelenkes von einem erfahrenem Team durchgeführt, so kann man erwarten, dass die Mehrzahl der Patienten bereits wenige Monate nach der Implantation das Vorhandensein eines Kunstgelenkes im Alltag vergessen hat und seinen normalen Aktivitäten nachgeht.
Dr. med. Thomas Müller-Kühlkamp, Leitender Oberarzt
AGAPLESION ELISABETHENSTIFT
Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin
Zertifiziertes Endoprothesenzentrum
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