Leise Profiteure des Holocausts – Leipzigs vergessenes
Kapitel im 20. Jahrhundert
Die Hieronymus-Lotter-Gesellschaft
lädt am 29. August, 19 Uhr, zu einem Themenabend in die Alte Börse ein. Unter
dem Titel „Leise Profiteure des Holocausts“ beleuchtet der Abend eines der
dunkelsten Kapitel Leipziger Stadtgeschichte und beschäftigt sich mit der
Frage: „Was passierte mit den Hinterlassenschaften jüdischer Mitbürger, die ab
1941 zunehmend in die Vernichtungslager deportiert wurden?“
Möbel, Besteck, Bücher, Kunstwerke,
Spielzeug, Kleidung, Bettwäsche – allesamt Erinnerungen an jüdische Mitbürger,
die deportiert wurden und von den Nationalsozialisten ihres Eigentums beraubt
wurden. Was passierte mit all diesen Gegenständen? Dieser Frage gehen die
Lotteraner am 29. August nach.
Dazu wird Lina Frubrich,
Provenienzforscherin des Stadtgeschichtlichen Museums, zunächst einen Vortrag
halten. Sie beschäftigt sich mit der Herkunft von Sammlungsstücken aus dem
Museum. Auch dort befinden sich Hinterlassenschaften von Jüdinnen und Juden, die
zuvor geraubt worden. Anschließend wird der Film „Die Versteigerer“ (MDR, 2018)
gezeigt, der insbesondere die Rolle des Leipziger Auktionshauses Klemm zeigt.
Jenes Auktionshaus, das maßgeblich mithalf, die Hinterlassenschaft an die
Leipziger Bevölkerung zu veräußern. Eine offene Gesprächsrunde schließt die
Veranstaltung ab.
Die Veranstaltung ist offen für alle
Interessierten. Der Eintritt kostet 5 €, ermäßigt 2 € für Mitglieder der
Lotter-Gesellschaft.