Veranstalter: Deutsches Polen-Institut, Europe Direct Darmstadt
Vortrag und Diskussion mit Dr. Kai-Olaf Lang (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin).
Moderation: Klaudia Hanisch und Andrzej Kaluza
Grußwort: Brigitte Lindscheid, Regierungspräsidentin / Guido Martin, Leiter Europe Direct Darmstadt
Einführung: Peter Oliver Loew, Direktor Deutsches Polen-Institut
Eintritt frei / Anmeldung über
Russlands Überfall auf die Ukraine ist für Polen Zäsur und
Bestätigung zugleich: Zäsur, weil gegen Polens wichtigsten östlichen
Partner ein Angriffskrieg im großen Maßstab erfolgte; Bestätigung, weil
sich Warschau in seiner pessimistischen Einschätzung hinsichtlich des
russischen Aggressionspotentials bekräftigt sieht. Polens außen- und
sicherheitspolitische Großziele haben sich durch den Krieg keineswegs
verändert, aber sie stehen in einem neuen, dramatisch veränderten
Kontext. Nach wie vor geht es darum, die Sicherheit Polens im
transatlantischen Geflecht zu gewährleisten und die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes im Gefüge der europäischen Integration
voranzubringen. Weiterhin, wenn auch mit immenser Dringlichkeit, geht es
darum, Russlands Ausgreifen zurückzudrängen sowie die Ukraine und
andere östliche Nachbarn zu schützen. Und immer noch geht es darum,
Polens Gewicht in der Europäischen Union und der NATO auszubauen, um
beide Organisationen im Sinne Warschaus zu festigen und
fortzuentwickeln. Ob dies gelingt, hängt davon ab, wie Polen sich in das
Nordatlantische Bündnis, in die Ostpolitik des Westens und in die
Europäische Union einfügt. Die seit 2015 in Polen regierende Partei
Recht und Gerechtigkeit treibt in diesem Zusammenhang traditionelle
Elemente polnischer Außenpolitik weiter, hat aber, gerade in der
Europapolitik mit ihrem offensiven Kurs zur Wahrung nationaler
Interessen, auch Neuausrichtungen vorgenommen.