Unter dem Motto „Debütantenball“ präsentieren Centralstation und Literaturhaus Darmstadt sechs literarische Erstlingswerke, um jungen Autor*innen die Chance zu geben, ihre Texte vorzustellen und bekannt zu machen.
Je zwei Debüts pro Abend sorgen dabei für ein breiteres literarisches Spektrum, als dies bei einer herkömmlichen Lesung üblich ist. Und da es sich um einen „Debütantenball“ handelt, darf natürlich auch die Musik von den Plattentellern nicht fehlen.
Am Dienstag, dem 22. November, sind die Autoren Hendrik Bolz und Drangsal in dem Saal der Centralstation zu Gast.
Hendrik Bolz, *1988, ist in Stralsund aufgewachsen, im nordöstlichsten Winkel Deutschlands, in einer Welt, die, obwohl das Land längst nicht mehr »DDR« heißt, wenig mit dem zu tun hat, was im Westen als Normalität durchgeht. Lediglich das RTL-Nachmittagsprogramm, das im Hintergrund zu hören ist, deutet darauf hin: Es sind dieselben Nullerjahre. Eindringlich erzählt er von einem Jahrzehnt im Osten Deutschlands, das uns ein Stück bundesrepublikanische Gegenwart erklären kann.
Drangsal, bürgerlich Max Gruber, *1993, ist ein deutscher Sänger, Songschreiber und Multiinstrumentalist. Aus der pfälzischen Heimat hatte es ihn nach Berlin verschlagen. In autobiografischen Miniaturen und Kurzgeschichten öffnet Drangsal eine Welt zwischen Fakt und Fiktion. Vom Aufwachsen in der pfälzischen Provinz, von der Musik, von einsamen Figuren, die irgendwo zwischen Wachsein und Traum ihren obsessiven Unternehmungen frönen. Mit Sinn fürs Kuriose schneidet der Autor in „Doch“ Erinnerungen und Beobachtungen aus wie Fotos und arrangiert sie neu.