Inspiration

Ernährungstrend Fasten

Hungern für Körper und Seele – wie es geht und was es gesund macht.

Der Arzt und Comedian Eckart von Hirschhausen hat zehn Kilo dadurch abgenommen, viele Promis schwören darauf und auch ganz normale Leute tun es: Fasten ist „in“. Wer über Wochen, einige Tage oder regelmäßig 16 Stunden hungert, nimmt nicht nur ab, sondern reaktiviert seinen Stoffwechsel und wird mit Glücksgefühlen belohnt.

„40 Tage ohne“ – für manche steht in der Zeit vor Ostern das mehr oder weniger große Verzichten an. Viele streichen Alkohol oder Süßigkeiten, manche alle festen Nahrungsmittel. Die einen tun es aus religiösen Gründen, andere für Figur und Gesundheit. Nicht nur lange Fastenkuren, auch kurze Phasen ohne Essen wirken. So genügt es schon, ab und zu mal einen Hungertag einzulegen.

Wissenschaftliche Studien belegen die positiven Effekte:

  • Der freiwillige Nahrungsentzug entlastet die Organe und schärft die Sinne, weil unser Körper nicht mehr mit der aufwendigen Verdauung befasst ist.
  • Da keine oder kaum Kalorien aufgenommen werden, greift der Körper auf Fettreserven zurück.
  • Kontrolliertes Hungern wirkt wie ein heilsamer Schock auf den Körper. Es löst biochemische Reaktionen aus, so werden etwa spezielle Reinigungsmechanismen angeregt, Entzündungen gehemmt, hoher Blutdruck wird gesenkt.
  • Wer es schafft, länger ohne Essen durchzuhalten, ist stolz und fühlt sich stärker

Heilfasten

Bei dieser Trinkkur schaltet der Körper auf Sparflamme, bis zu fünf Kilo soll man so pro Woche verlieren. Außerdem soll Heilfasten entgiften, den Darm entlasten und das Gewebe „entschlacken“. Nach ein bis drei Entlastungstagen gibt es nur noch Tee, Wasser, Gemüsebrühe, Säfte und Honig. Unterstützt wird das Heilfasten durch Bewegung und Entspannung. In der Regel fastet man mindestens fünf bis maximal 14 Tage. Danach fängt man langsam und bewusst wieder an zu essen.

Basenfasten

Darunter versteht man das Fasten mit Obst und Gemüse, aus denen jede Mahlzeit besteht. Dabei werden nur Lebensmittel gegessen, die basisch wirken und den Körper entsäuern. Während der sieben- bis vierzehntägigen Kur kommen „Basenbildner“ wie Obst, Gemüse, Kräuter, Keimlinge, Nüsse und hochwertige Öle auf den Teller. „Säurebildner“ wie Fleisch, Wurst, Milchprodukte, Weißmehl, Vollkornprodukte, Nudeln, Reis, Eier, Kaffee, Süßigkeiten und Alkohol sind tabu. Das soll beleben, entlasten und vor allem für Allergiker gut sein.

Intervallfasten

Dabei kann man zwischen täglichen Essenspausen oder ganzen Fastentagen wählen: Man „hungert“ 16 Stunden am Stück, lässt eine Mahlzeit am Tag ausfallen oder isst fünf Tage in der Woche normal und zwei Tage nichts. In der restlichen Zeit isst man in Maßen, worauf man Lust hat. So lernt der Stoffwechsel, von Reserven zu leben, ohne Muskeln abzubauen. Resultate sind neben dem Gewichtsverlust auch heilsame biochemischen Veränderungen, etwa ein verbesserter Zucker- und Fettstoffwechsel.

Drei Tipps für gutes HungernDrei interessante Infos zum Fasten
Die Leber greift schon nach 24 Stunden auf Fettreserven im Körper zurück: Das körpereigene Fett wird zu Energie umgewandelt. Dieser Vorgang setzt ein, wenn man weniger als 500 Kalorien zu sich nimmt.
Im Alltag fasten? Etwa 30 Prozent der Fastenden fällt es eher schwer, Pflichten und Arbeit mit dem Fasten zu verbinden. Länger und intensiver fasten sollte man dann, wenn man beruflich und privat nicht allzu sehr eingespannt ist.
Vorsicht bei Gicht!Trinkt man tagelang nur Wasser, kommt es zu erheblichen Verlusten von Körpereiweiß, der Harnsäurespiegel im Blut steigt an – und damit das Risiko für einen Gichtanfall.
Gut durch die Fastenkrise: Während der ersten Tage haben die meisten Fastenden mit Kreislaufproblemen, Müdigkeit und Kopfweh zu kämpfen. Ruhe, Entspannung und moderate Bewegung helfen.
„High“ durch Fasten nach wenigen Hungertagen wird vermehrt das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet, das sogenannte Fasten-High stellt sich ein: Es beflügelt, macht gelassener und zufriedener.
Hungern steckt uns in den Genen. Unsere Urahnen waren längere Hungerphasen gewöhnt, denn Essen war nicht immer verfügbar. Angeblich sind wir darum dazu veranlagt, längere Zeit ohne Nahrung auszukommen.