
Herr Lieberknecht, wo sehen Sie bei der Mannschaft noch Luft nach oben für den zweiten Teil der Saison?
Noch mehr taktische Flexibilität in den Grundordnungen, wobei wir uns da schon gesteigert haben. Dazu ein noch größeres Repertoire bei Standards. Beim Konterspiel gibt es auch noch Luft nach oben. Beim Positionsspiel kann man noch das eine oder andere festigen. Unser Kader hat eine gewisse Variabilität. So können wir auch mal nur mit einer Sturmspitze und einem stärkeren Mittelfeld spielen. Die Dreierkette wäre auch noch ein Thema, aber das probieren wir im Moment vor allem im Training.
Das klingt nach einer Menge Arbeit?
Ja, das hört sich nach viel an. Aber du kannst Dich in jeder Phase des Spiels verbessern.
Die vergangenen drei Rückrunden für Sie als Trainer liefen nicht gut: in der 2. Liga mit Braunschweig und Duisburg auf die Abstiegsplätze gerutscht, mit Duisburg in der 3. Liga nach der Herbstmeisterschaft den Aufstieg verpasst. Was gibt Hoffnung, dass es in Darmstadt anders wird?
Der genauere Blick auf das Ganze (lacht). Natürlich gab es die beiden ernüchternden Momente mit den Abstiegen. Aber was davor und danach kam, war meistens Aufstiegskampf. Und da gibt es Höhen und Tiefen. In der Regel waren das immer Topsaisons, die am Ende mit drei oder vier schlechten Spielen bei der öffentlichen Bewertung ins Negative umgeschlagen sind. In der 3. Liga mit Duisburg zum Beispiel haben wir die Erwartungen vor der Saison übertroffen, dann aber hat uns Corona mit dem kleinen Kader zurückgeworfen. Das soll keine Entschuldigung sein, aber mit zwölf gesunden Spielern elf Spiele in wenigen Wochen zu bestreiten, war schon hart.