Der Aufschwung des Aaron Seydel

In der Hinrunde sorgten Luca Pfeiffer und Phillip Tietz im Angriff des SV Darmstadt 98 für Furore. In der Rückrunde hatten sie bislang weitgehend Ladehemmung. Dafür traf ein Spieler, den viele eigentlich schon abgeschrieben hatten: Aaron Seydel.

In den knapp zwei Jahren bei den Lilien hatte der lange Angreifer mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen. Vor allem setzte ihn eine Achillessehnenoperation rund ein halbes Jahr lang matt. Langsam führte ihn Trainer Torsten Lieberknecht über Einwechslungen wieder heran. Als Joker erzielte Seydel vier Treffer. Seydel entfalte seine Wucht vor allem, wenn er von der Bank komme, hatte der Coach gesagt.

Bei seinem erst dritten Startelf-Einsatz der Saison gegen Sandhausen gelang dem 26 Jahre alten Angreifer dann sein erster Startelftreffer. „Das freut mich natürlich. Da arbeitet jeder darauf hin“, sagte der ehemalige U21-Nationalspieler danach. „Es ist der Anspruch von jedem, 90 Minuten zu spielen.”

Noch nie war Seydel so torgefährlich

Mit vier Toren in der Rückrunde war Seydel bei Redaktionsschluss der gefährlichste Lilien-Stürmer des zweiten Saisonteils. Mit seinen fünf Saisontoren ist er zudem so torgefährlich wie noch in keiner seiner fünf Zweitliga-Spielzeiten. In den vier Spielzeiten davor hatte es der verletzungsanfällige Angreifer insgesamt auf überschaubare sechs Treffer gebracht. Ob er auch die nächste Saison für die Lilien auf Torejagd gehen wird, ist noch unklar. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus.

Lieberknecht hatte vor wenigen Wochen erklärt, er habe ein sehr gutes Vertrauensverhältnis mit Seydel aufgebaut. Das Thema Vertragsverlängerung habe man angerissen. „Aber er empfindet da keinen Druck”, sagte der Coach. Der Spieler wolle erst richtig fit werden. „Wenn er so weiter macht, macht er Werbung für sich. Und ich stehe für Kontinuität – ohne da jetzt ganz tief zu gehen.” Werbung hat Seydel seitdem auf jeden Fall weiter für sich gemacht.