Im November 1938 versucht das jüdische Paar Bernhard und Illo trotz Berufsverbot erfolglos ein Drehbuch für eine Komödie unterzubringen. Geschockt von den Geschehnissen der Reichspogromnacht beschließen sie Deutschland zu verlassen. Das alte Visum für die USA ist längst abgelaufen, über Beziehungen des Vaters bekommen sie Papiere und Fahrkarten nach Shanghai. In letzter Sekunde entscheidet sich Illo bei ihrem kranken Vater zu bleiben. Trotz der japanischen Besatzung werden die Juden in Shanghai geduldet. Im Andenken an Illo lässt Bernhard nichts unversucht, ihr Drehbuch zu verfilmen. Die fiktive Handlung schildert in eindrücklichen Bildern, dass der Schrecken des Nationalsozialismus auch bis in den Fernen Osten reicht.

Michael Blumöhr

+++ Blick auf den relativ unbekannten jüdischen Exodus nach Asien +++

Philippe Thirault (Text), Jorge Miguel (Zeichnungen), Splitter, 112 Seiten, 22 Euro