Inspiration

5 Fragen an OB-Kandidat Hanno Benz

SPD

Fünf Fragen an die Oberbürgermeisterkandidaten und -kandidatinnen der im Stadtparlament vertretenen Parteien.

  1. Unsere Gesellschaft ist im Krisenmodus. Was tun Sie als künftiger Oberbürgermeister, um in Darmstadt niemanden zurückzulassen?
  2. Ein sehr emotional diskutiertes Thema ist in Darmstadt das Miteinander im Straßenverkehr und in Mobilitätsfragen. Wie möchten Sie als Oberbürgermeister Fußgänger, Rad- und Autofahrer, E-Roller und den öffentlichen Personennahverkehr wieder zusammenführen?
  3. Traditionell ist der Oberbürgermeister in Darmstadt auch Kulturdezernent. Was sind Ihre kulturpolitischen Schwerpunkte?
  4. Der SV 98 gilt als Aufstiegsaspirant in die Fußball-Bundesliga. Am Saisonende sind Sie möglicherweise schon gewählt – aber noch nicht im Amt. Welche Wünsche geben Sie während einer möglichen Aufstiegsfeier den Lilien mit auf den Weg in die Bundesliga?
  5. Gehen wir vom wahrscheinlichen Fall einer Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt aus – und vom aus Ihrer Sicht vermutlich unwahrscheinlichen Fall, dass Sie es nicht in die Stichwahl schaffen: Wen Ihrer Mitbewerber würden Sie im Falle einer Stichwahl wählen?
Hanno Benz, SPD; Foto: Sandra Kühnapfel
  1. Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten. Corona, steigende Energiekosten, Krieg, Inflation und die Frage, was noch kommt: Die Zeitenwende bestimmt nicht nur die Gedanken, sondern sie prägt auch zunehmend unseren Alltag. Die Menschen sind verunsichert und suchen nach Verständnis für ihre Sorgen und konkreten Antworten für die Zukunft. Daher geht es grade jetzt um Ideen, Kompetenz und die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen: „Niemand darf zurückgelassen werden“. Darmstadt braucht einen Oberbürgermeister, der wieder für alle da ist. Die Krise ist eine soziale Krise. Wir können sie nur lösen, wenn wir Soziales, Umwelt und Wirtschaft zusammendenken. Wir können uns nicht aus der Krise sparen, sondern nur heraus investieren. Denn alles, was wir jetzt investieren, entlastet später unsere Sozialkassen.
  2. Das funktioniert nur, wenn wir auch hier wieder alle in den Blick nehmen, die Verkehrspolitik entideologisieren, dem Gegeneinander ein Ende setzen und zu einem Miteinander kommen. Wir brauchen wieder konkrete Politik für alle und keine Symbolpolitik, die nur den Interessen von Wenigen nützt. Das sogenannte Klimaticket der grün-schwarzen Koalition ist ein solches Negativbeispiel. Statt Mittel in den Ausbau des ÖPNV zu stecken, werden Steuergelder privatisiert, in dem man dem eigenen Klientel Zuschüsse für die Abschaffung des Zweitautos zukommen lässt. Wenn wir unsere Umwelt schonen und die Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV motivieren wollen, dann müssen wir das attraktiv machen, und zwar für alle. Und vor allem regional denken. Das heißt für mich: Wir müssen auch die soziale Frage berücksichtigen, denn ansonsten werden wir die Verkehrswende nicht schaffen. Ich werde als Oberbürgermeister mich dafür einsetzen, dass sie gelingt.
  3. Darmstadt hat einen bedeutenden Ruf als Stadt der Kunst und Kultur. Eine äußerst lebendige Kultur- und Kunstlandschaft prägt das Leben unserer Stadt. Das kulturelle Angebot präsentiert sich vielseitig und gibt Impulse auf vielen Ebenen. Die Kultur ist auch ein wichtiger Faktor unserer Attraktivität als Wohn-und Wirtschaftsstandort. Davon profitieren alle. Die Investitionen in die Kultur sind deshalb eine immerwährende Aufgabe, die immer wieder neu zu erfüllen sein wird. Alle, die sich der Kultur widmen und zur Verfügung stellen, verdienen uneingeschränkte Unterstützung, ob Theater, die freie Szene, Museen, Galerien, kulturelle Initiativen, Weltkulturerbe oder die vielen Laienchöre in unserer Stadt. In ihrer kulturellen Arbeit müssen sich alle wiederfinden. Aufgabe der Stadt Darmstadt wird es sein, einen neuen Rahmenplan Kultur zu entwickeln, gemeinsam mit den vielen Initiativen und Kulturschaffenden in unserer Stadt. Kultur für alle heißt, dass auch alle an der Entwicklung kulturpolitischer Leitlinien beteiligt werden müssen.
  4. Was mir an den Lilien besonders gefällt: Der Verein hat in den vergangenen Jahren nie vergessen, wo er herkommt und immer gewusst, wo er hingehört. Das ist im Fußballgeschäft nicht alltäglich und auch da sind die Lilien aus Tradition anders. Das soll so bleiben. Dazu dann weiter sportlichen Erfolg des Teams mit leidenschaftlichem Einsatz – und das möglichst lange mit Trainer Torsten Lieberknecht in der Verantwortung. Er passt zu den Lilien und er passt zu unserer Stadt.
  5. Darmstadt muss wieder für alle DA sein. Wer dem inhaltlich am nächsten kommt, hat meine Unterstützung.

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